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Meinung: Das ICC zieht Kaufkraft in die Stadt

„Eine Weltmarke wird demontiert“ vom 18. Dezember 2005 Das ICC ist einer der stärksten Wirtschaftsfaktoren für die Stadt, auch wenn es im betriebswirtschaftlichen Sinne keine Überschüsse produziert.

„Eine Weltmarke wird demontiert“

vom 18. Dezember 2005

Das ICC ist einer der stärksten Wirtschaftsfaktoren für die Stadt, auch wenn es im betriebswirtschaftlichen Sinne keine Überschüsse produziert. Mit Neubauten der jetzt diskutierten Art ließe sich nicht ein Bruchteil der Kaufkraft in die Stadt leiten, die in den vergangenen 25 Jahren das ICC realisiert hat. Stoppt diesen Irrsinn auf der Stelle.

Christoph Hellge, Berlin-Friedenau

Der Staat hat ein Ausgabenproblem, er hat zu viele und zu teure Unterhaltspflichten am Hals. Es rächt sich jetzt, dass von den Vorwendepolitikern hemmungslos Schulden gemacht und gebaut und verbeamtet wurde auf „Teufel komm raus“, ohne an die Folgen zu denken. All diejenigen, die bei jeder geplanten Sparmaßnahme laut Zeter und Mordio schreien, sollten besser den Mund halten und das fehlende Geld doch aus der eigenen Tasche aufbringen. Und wenn wirklich niemand mehr für all den Luxus aufkommen will, den wir uns nicht mehr leisten können, dann eben weg damit – alles abreißen, verkaufen, stilllegen, zerschlagen.

Werner Grigoleit, Berlin-Schöneberg

„Das ICC ist weltweit ein Symbol“

vom 17. Dezember 2005

Man weiß nicht, worüber man sich mehr wundern soll: Über die Leichtfertigkeit, mit der das „Internationale Congress Centrum“ zur Disposition gestellt, oder über die Chuzpe, mit der uns weisgemacht wird, dass Abriss und Errichtung eines neuen Kongresszentrums weitaus billiger kommen als die Instandsetzung des vorhandenen. Dieses Argument ist zweitrangig, denn auch in einer Zeit, da der Kapitalismus über alle anderen gesellschaftlichen Konzepte gesiegt hat, darf sich das Gemeinwohl nicht nur nach dem Prinzip maximaler Kapitalverwertung ausrichten.

Das ICC gehört ebenso zur Berliner Identität wie der daneben stehende Funkturm oder das anschließende Haus des Rundfunks – diese niederzulegen, würde selbst den größten Neuerungsfanatikern nicht einfallen. Es ist höchste Zeit, dass die Gesellschaft sich einmischt und Aspekte wie Geschichte, Tradition, Identität, Gedächtnis und (Bau-)Kultur einbringt. Die Errichtung des ICC war skandalumwittert, gewiss! Aber noch größer wäre der Skandal, würde der Bau jetzt einzig wirtschaftlichen Überlegungen geopfert.

Dr. Ernst A. Busche,

Berlin-Wilmersdorf

„Schon gebucht bis 2014“

vom 12. Dezember 2005

Ist das jetzt nur eine Kostenfrage? Berlin hat doch nicht zu viele schöne und interessante Neubauten, dass man solch einen Bau einfach abreißen kann!

Der erste Anblick auf die Stadt, wenn man von der Avus kommt, ist geprägt von dem reizvollen Gegensatz zwischen dem filigranen Funkturm mit den Messegebäuden und dem wuchtigen ICC. Wobei Letzteres je nach Wetter mal luftig, mal schwer wirkt. Wir mögen es sehr! Man sollte es unter Denkmalschutz stellen.

Rosemarie Augustin,

Berlin-Charlottenburg

Damals, als das ICC gebaut wurde, war für die Verbindungsbrücke über den Messedamm, die das ICC mit den Messehallen verbindet, die denkmalgeschützte Ausstellungshalle am Messedamm im Weg. Der Denkmalschutz wurde kurzerhand aufgehoben und die Halle abgerissen. Es stellt sich allerdings die Frage, ob bei einem Abriss des ICC die Messehalle am Messedamm nicht in ihren Ursprungszustand versetzt werden müsste.

Jens-Hinrik Arp,

Berlin-Charlottenburg

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