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Meinung: Das Projekt in Kairo ist nicht das erste

Betrifft: „Erste deutsche Auslandsuniversität“ vom 6. Oktober 2003 Im Tagesspiegel wird davon gesprochen, dass es sich bei dem eindrucksvollen Kairoer Projekt um die erste deutsche Auslandsuniversität handele.

Betrifft: „Erste deutsche Auslandsuniversität“ vom 6. Oktober 2003

Im Tagesspiegel wird davon gesprochen, dass es sich bei dem eindrucksvollen Kairoer Projekt um die erste deutsche Auslandsuniversität handele.

Tatsächlich ist vor mehr als fünfundzwanzig Jahren in der am Kaspischen Meer gelegenen persischen Stadt Rasht eine DeutschPersische Universität gegründet worden, die im Juli 1977 nach dreijähriger Vorbereitungszeit ihren akademischen Lehrbetrieb aufnahm. Die Universität sollte vor allem den iranischen Absolventen der Deutschen Schule Teheran und der iranischen Schulen in Teheran offen stehen, die die deutsche Sprache erlernt hatten. Nach der islamischen Revolution vom Januar 1979 musste nicht nur die Universität Rasht ihren Betrieb einstellen, auch die Deutsche Schule Teheran konnte keine iranischen Kinder mehr aufnehmen. Das Projekt konnte bislang nicht wieder aufgegriffen werden. Die Initiative zu der deutsch-persischen Universitätsgründung ging vom iranischen Wissenschaftsminister Dr. med. Samii aus, der dieses Projekt anlässlich des Besuchs des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Filbinger im Jahre 1974 in den deutsch-iranischen Dialog einbrachte. Bundeskanzler Helmut Schmidt und Premierminister Abbas Hoveyda unterzeichneten am 3. November 1975 eine gemeinsame Erklärung über das Projekt.

Es ist zu hoffen, dass die „German University Cairo“ nicht auch eines Tages das Opfer islamischer Fundamentalisten wird.

Dr. Hans-Georg Wieck (von 1974 bis 1977 deutscher Botschafter in Teheran),

Berlin-Grunewald

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