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Meinung: Das unterschätzte Beben

Das Seebeben am zweiten Weihnachtsfeiertag 2004 vor Indonesien war mit einer Stärke von 9,3 auf der Richterskala die zweitstärkste Erschütterung, die Geoforscher je gemessen haben. Bei einer genauen Analyse fanden USWissenschaftler jetzt heraus, dass vor drei Monaten die dreifachen Kräfte wirkten als die ursprüngliche Schätzung eines Bebens der Stärke 9,0 vermuten ließ (Forschungsmagazin „Nature“, Band 434, Seite 581).

Das Seebeben am zweiten Weihnachtsfeiertag 2004 vor Indonesien war mit einer Stärke von 9,3 auf der Richterskala die zweitstärkste Erschütterung, die Geoforscher je gemessen haben. Bei einer genauen Analyse fanden USWissenschaftler jetzt heraus, dass vor drei Monaten die dreifachen Kräfte wirkten als die ursprüngliche Schätzung eines Bebens der Stärke 9,0 vermuten ließ (Forschungsmagazin „Nature“, Band 434, Seite 581). Nur das so genannte Valdivia-Erdbeben vor der chilenischen Küste war 1960 mit 9,5 noch stärker gewesen. Das Beben, das die Region vor wenigen Tagen erschütterte, hatte vermutlich eine Stärke von 8,7. Da die Richterskala nicht linear, sondern logarithmisch ist, bedeutet ein um ein Grad stärkeres Beben die 30-fache Stärke.

Bei solchen Erschütterungen rucken Erdplatten auf einer Länge von vielen Hundert und oft auch mehr als Tausend Kilometern Länge schlagartig etliche Meter weiter. Beim Weihnachtsbeben vor Indonesien verschoben sich die Erdplatten zum Beispiel auf 1200 Kilometern Länge um durchschnittlich 13 Meter. Im Mittelmeer dagegen sind die Bruchzonen erheblich kürzer, Erdbeben fallen dort daher zwangsläufig schwächer aus, erklärt der Geophysiker Birger Lühr vom GeoForschungsZentrum in Potsdam. RHK

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