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Meinung: Denkmäler sind nicht zum Klettern da

„Die letzte Stele“ vom 16. Dezember 2004 Die letzte Stele des Denkmals für die ermordeten Juden Europas wird versetzt – ein erhabener Augenblick.

„Die letzte Stele“ vom 16. Dezember 2004

Die letzte Stele des Denkmals für die ermordeten Juden Europas wird versetzt – ein erhabener Augenblick. Doch welche Peinlichkeit zeigt Ihr Foto, nach welchem der Präsident des Deutschen Bundestages eine dieser Stelen erklettert und sich mir stolzer Bauherrenhaltung, die Hände in den Taschen, gar daraufstellt? Wird hier das Denkmal mit Füßen getreten? Solches demonstriert meines Erachtens höchste Unsensibilität dem Thema gegenüber und widerlegt den oft in salbungsvollem Ton vorgetragenen kulturellen Anspruch. Ich denke, solches tut man einfach nicht. Es gibt Dinge, die man nicht besteigt: Grabsteine, Kirchenbänke oder Gedenkstelen. Soll das Denkmal mit solchem Vorbild zum Kletterpark verkommen?

Prof. Wolf R. Eisentraut, BerlinCharlottenburg

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