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Meinung: Der Murks wird weitergehen

„Kassenpatient wartet dreimal länger“ vom 2. April Hat die Universität Köln die Höhe der monatlichen Beiträge der Privatpatienten untersucht und veröffentlicht?

„Kassenpatient wartet dreimal länger“

vom 2. April

Hat die Universität Köln die Höhe der monatlichen Beiträge der Privatpatienten untersucht und veröffentlicht? Mein Beitrag monatlich: 752 Euro. Was zahlt der Kassenpatient? Im ICE gibt es ebenfalls zwei Klassen. In der 1. Klasse wird am Platz bedient! Dafür ist der Fahrpreis deutlich höher. Im Flugzeug ist das genauso. In der Businessclass erhalte ich einen besseren Service, zahle aber deutlich mehr. In unseren Hotels gibt es unterschiedliche Preise für Zimmer unter einem Dach. Und der Komfort ist halt unterschiedlich. Die Hetze auf die Privatpatienten ist absolut ungerecht.

Rudy Münster, Berlin-Charlottenburg

Es hätte keiner Studie bedurft, um die Feststellung zu treffen, dass Kassenpatienten länger auf Termine und im Wartezimmer hingehalten werden als Privatpatienten. Die Budgets in der ambulanten ärztlichen Versorgung reichen vorne und hinten nicht mehr. Trotzdem ufern die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung aus. Es werden riesige Summen für die Bereiche Marketing der Krankenkassen ausgegeben, die nichts mit der Erkrankung und Wiederherstellung der Gesundheit zu tun haben.

Was wir gesundheitspolitisch brauchen, ist eine Neujustierung der Beiträge und Leistungen in der Krankenversicherung. Die Trennung zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung ist überholt und sollte zu einer „Pflicht zur Versicherung“ aller Bürger mit einkommensabhängigen Prämien umgewandelt werden. Die Politik muss endlich einsehen, dass Gesundheitserziehung und Prävention gesellschaftspolitische Aufgaben sind und demnach steuerlich zu finanzieren sind genauso wie familienpolitische Aufgaben (Kindererkrankungen) und Belastungen der Krankenversicherung aus den Gesetzen von Hartz IV.

Ich denke aber, der Murks in der heutigen Gesundheitspolitik geht weiter. Kassenpatienten werden weiter warten müssen und die „Zweiklassenmedizin“ setzt sich fort.

Günter Steffen, Lemwerder

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