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Meinung: Der Schlosspark wird gebraucht

„Grüne Kunstwerke“ vom 20. März 2006 Empörend finde ich den Kommentar.

„Grüne Kunstwerke“ vom 20. März 2006

Empörend finde ich den Kommentar. Zwar stimme ich mit dem Autor völlig überein, dass unsere Schlossgärten pfleglich behandelt und als Kunstwerke geachtet werden müssen. Aber bei zwei Euro Eintrittsgeld von einer „lächerlich geringen Summe“ zu sprechen, finde ich unverschämt. Für zwei Personen sind es schon vier Euro oder acht Mark. Muss man unterwegs vielleicht noch unglücklicherweise eine öffentliche oder Pachttoilette aufsuchen, werden es eventuell fünf Euro oder zehn Mark für eine Stunde „frische Luft schnappen“ – die Erinnerungen an den Markwert, weil offenbar viele Zeitgenossen kein Gefühl mehr dafür haben, in welchen Dimensionen sich Preise zum Teil bewegen. Völlig verkennt der Kommentator die Bedeutung des Schlossparks für die Bevölkerung in Charlottenburg. Anders als das Innere des Schlosses, das man hin und wieder als „Museum“ besucht, wird der Park in dem dicht bebauten Gebiet als Erholungsfläche gebraucht. Dass sie „auf höchstem Niveau erhalten“ – das heißt wohl auch historisch korrekt gestaltet – wird, ist schön und zu respektieren. Die meisten Besucher haben aber dieses Interesse nicht. Viel wichtiger ist auf Dauer, dass ein solches Areal in die Zusammenhänge gegenwärtigen Lebens – sprich: Spaziergänge und Spielplätze, und noch einmal sei es gesagt, unter Achtung der historischen Gegebenheiten – einbezogen bleibt. Museale Absonderung führt nicht zu lebendigem Umgang mit Geschichte. Deshalb sollten auch öffentliche Einrichtungen und Stiftungen aufhören, über das Portemonnaie anderer zu verfügen, wenn sie mit dem eigenen Haushalt nicht zurechtkommen.

Gegen Missachtung der Gartenkunstwerke, deren Erhalt im öffentlichen Interesse liegt, haben Ordnungsämter und Parkstreifen, von aufmerksamen Bürgern unterstützt, vorzugehen. Aber es kann nicht angehen, dass Fehlverhalten Einzelner von allen Besuchern ausgebadet werden muss.

Hans-Jürgen Ferber,

Berlin-Charlottenburg

Von Herzen stimme ich Ihnen zu, dass zwei Euro wenig sind für die große Freude, die dieser herrliche Park bereitet. Es wird mir ein Vergnügen sein, diesen meinen Beitrag demnächst zu entrichten.

Maria Rensing, Berlin-Grunewald

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