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Meinung: Deutschland muss sein Bildungssystem reformieren

Zum Interview mit Altbundeskanzler Helmut Schmidt am 10. Dezember Ich habe schon viele Politikerinterviews gelesen und auch einige mit Helmut Schmidt.

Zum Interview mit Altbundeskanzler

Helmut Schmidt am 10. Dezember

Ich habe schon viele Politikerinterviews gelesen und auch einige mit Helmut Schmidt. Dieses ist mit Abstand das erhellendste, das schönste und auch das witzigste. Glückwunsch, dass Sie das alles aus diesem tollen und manchmal so spröden Mann herausgekitzelt haben.

Prof. Dr. Christian Hacke, Bonn

Ihr Interview mit Altbundeskanzler Schmidt hat mir so richtig gefallen. Leider gibt es zu wenige Persönlichkeiten, die an den „Kern der Wahrheiten“ erinnern und sie auch in der Öffentlichkeit vertreten. Neben Schmidt und Biedenkopf wird dieser Personenkreis schon richtig dünn. Schmidt traf nicht nur zum Gejammer in Deutschland die richtigen Worte, sondern auch „zum Herumstudieren“ sprach er ein großes Übel hier im Lande an. Es werden viele Jahre produktiven Arbeitens vertan und man wundert sich seit Jahren, dass die eigene Altersvorsorge wegen der kurzen Arbeitszeiten im Leben auf der Strecke bleibt.

Zum „Herumstudieren“ ein paar kurze Ausführungen, wie es andere Länder machen, die sicher nicht schlechter in der Ausbildung des Nachwuchses sind und auch noch bei den Pisa-Studien unter den ersten fünf auftauchen: Mit unserem Sohn lebten wir von 2002 bis 2005 in Sydney, Australien. Die Universitäten dort sind flexibel und unterstützen eifrige Studenten, die nicht wie hier über Jahre gegängelt werden. Semestergebühren beschleunigen natürlich den Willen, eher fertig zu werden. Warum ist so etwas hier noch nicht im erforderlichen Masse möglich? Über Studiengebühren regt sich drüben kaum jemand auf. Auch für Australier belaufen sie sich per Studienjahr auf einige tausend Dollar.

Für die Zukunft hoffe ich darauf, dass in Deutschland einmal der große Durchbruch im Bildungssystem geschafft wird. Bei diesem föderalen schwerfälligen System aber eine sicherlich nicht leichte Aufgabe.

Dietmar Mai, Berlin-Charlottenburg

Man ist es gewöhnt, dass Urteile zu gesellschaftlichen Umständen von Seiten gut situierter Mitbürger denen der Mehrheit entgegenstehen, aber nur selten muss man sich derart selbstgefällige Kommentare gefallen lassen. Dass gerade ein Politiker solchen Formates sich zu pauschalen Aussagen hinreißen lässt, macht die Sache für den Leser besonders bedenklich, da sich darin eine stetig wachsende Kluft zwischen politischem Urteil und tatsächlicher Lage der Bevölkerung widerspiegelt.

Schmidts Bedenken, sämtliche Wähler der Linkspartei könnten morgen die NPD wählen, sind nicht nur frech sondern entbehren jeder argumentativen Grundlage.

Man muss es einem Mann seiner Generation wohl nachsehen, dass es in seinen Augen eine alleinerziehende Mutter mit Fernseher und ALG II besser hat, als er in jungen Jahren, nachvollziehen kann man es nicht. Es ist wohl einer durch und durch materialistischen Fortschrittsgläubigkeit geschuldet. Aber so wenig über die tatsächlichen Umstände der Studierenden zu wissen, macht mich als Betroffenen geradezu wütend.

Swen Stein, Berlin-Friedrichshain

Wie schön dass wir noch einen Bundeskanzler a. D. Helmut Schmidt haben, der den meckernden Nichtrauchern zeigt, dass man auch mit viel Qualm alt werden kann. Dass er dann auch noch am internationalen Tag der Menschenrechte den Besserverdienenden aus der Seele spricht, dass die Habenichtse nicht so jammern sollten und sich gefälligst am Riemen zu reißen hätten, weil „es hätte ja auch noch alles viel schlimmer kommen können“, ist nur zu logisch.

Michael Mohr, Köln

Wie kommt es, dass Sie Helmut Schmidt auf großem Foto mit Zigarette zeigen? Sind die Diskussionen über die Schäden durch Rauchen nur was für die entsprechenden Artikel? Machen Sie sich Gedanken über Vorbildfunktion und Werbewirksamkeit der Medien? Ich fände es angebracht, dass Sie sich bei Ihren Lesern entschuldigen.

Andreas Wagner, Berlin-Hansaviertel

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