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Meinung: Die Bahn muss einer Regulierungsbehörde unterstellt werden

„Privatisierung der Bahn – zu welchem Preis?“ vom 18.

„Privatisierung der Bahn – zu welchem Preis?“ vom 18. Januar 2006

Versteckt im Kommentar lag ein Teil der Lösung: die Privatisierung der Bahn könnte klappen, aber erst, wenn diese keine Monopolbetrieb ist. Die im Artikel genannten ehemaligen Staatsbetriebe Post und Telekom – und die nicht erwähnte Lufthansa – sind mehr (Telekom, Lufthansa) oder minder (Post) in private Hand gekommen, weil sie sich dem Wettbewerb gestellt haben. Wer mit der Leistung unzufrieden ist, kann zu einem anderen „Provider“ wechseln; wer mit der Deutschen Bahn nicht zufrieden ist, muss entweder fliegen, mit dem Auto oder Fahrrad fahren, oder zu Fuß gehen. Gäbe es einen Mitbewerber von Mehdorn in Berlin, wäre der Bahnhof Zoo niemals vom Fernverkehrsnetz abgetrennt worden. Und gäbe es einen Mitbewerber im Fernverkehr, würde man München von Berlin aus in zweieinhalb Stunden erreichen können, (540 km: für die 500 km zwischen Paris und Lyon braucht der TGV genau zwei Stunden) statt jetzt sieben und vor der Wiedervereinigung neun Stunden. Fazit: Die Bahn darf erst privatisiert werden, wenn der faire Wettbewerb auf der Schiene gewährleistet ist. Außerdem: Die Bahn braucht eine Regulierungsbehörde. Zum Bahngelände: Es wäre besser, dieses bliebe in staatlicher bzw. kommunaler Hand; schon deswegen, weil der Wettbewerb zwischen verschiedenen Bahngesellschaften – die „slots“ in den Bahnhöfen, die besten Verkehrszeiten, usw. den Kunden zugute käme.

Michael S. Cullen,

Berlin-Charlottenburg

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