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Meinung: Die Betroffenen sind unfähig

Betrifft: Leserbriefe vom 18. Januar 2004 Die Zuschriften der Herren Möhring und Heidbüchel zeigen auf, woran die Gesundheitsreform – wie auch jede andere Reform in Deutschland – zu scheitern droht: An der Unfähigkeit der Betroffenen, ihre Dinge selbstständig und eigenverantwortlich zu regeln.

Betrifft: Leserbriefe vom 18. Januar 2004

Die Zuschriften der Herren Möhring und Heidbüchel zeigen auf, woran die Gesundheitsreform – wie auch jede andere Reform in Deutschland – zu scheitern droht: An der Unfähigkeit der Betroffenen, ihre Dinge selbstständig und eigenverantwortlich zu regeln.

Warum lässt sich Herr Möhring von seinem Orthopäden nicht vorsorglich eine Überweisung zum Hausarzt mitgeben? Warum bietet die Arzthelferin des Orthopäden beim Kassieren der Praxisgebühr nicht gleich eine Überweisung an, wie es in anderen Praxen durchaus üblich ist? Warum kann der Kompagnon von Herrn Heidbüchel sich nicht selbst über die Regelungen der Praxisgebühr informieren? Warum ist seine Arzthelferin nicht angewiesen, selbstständig zu überprüfen, ob ein Medikament überhaupt verschreibungsfähig ist, bevor sie ihn wegen eines Rezepts aufsucht? Warum hat Herr Heidbüchel seine Praxis so schlecht organisiert, dass es während eines wichtigen und schwierigen Patientengesprächs in seinem Behandlungsraum zugeht wie in einem Taubenschlag? Die Gesundheitsreform mag ihre Schwächen haben – die Probleme von Herrn Möhring und Herrn Heidbüchel haben andere Ursachen.

Ralf Fischer, Berlin-Charlottenburg

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