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Meinung: Die Falschen hauen die Falschen

Betrifft: Die Tarifauseinandersetzungen im öffentlichen Dienst Die streitenden Parteien handeln nach einem durchschaubaren Muster. Gewerkschaften klagen nicht weniger, als dies die öffentlichen Arbeitgeber tun.

Betrifft: Die Tarifauseinandersetzungen im öffentlichen Dienst

Die streitenden Parteien handeln nach einem durchschaubaren Muster. Gewerkschaften klagen nicht weniger, als dies die öffentlichen Arbeitgeber tun. Sie erfüllen Rollenerwartungen, leider aber nicht, was im Wohl der Allgemeinheit steht.

Gewerkschaften erklären die Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes für bettelarm und weisen im Übrigen den öffentlichen Arbeitgebern die Verantwortung an der Misere zu. Auf den ersten Blick nachvollziehbar. Leider wird verschwiegen, dass der öffentliche Dienst zu besseren Zeiten auch besondere Segnungen erfahren hat, die zum Beispiel in einer massiven strukturellen Stellenverbesserung lagen. Das war auch im Umkehrschluss kein unmittelbarer Verdienst der Beschäftigten.

Die Arbeitgeber stellen zu hohe Mitarbeiterzahlen im Vergleich zu anderen und darüber hinaus ihre faktische Zahlungsunfähigkeit fest. Auch irgendwie nicht von der Hand zu weisen. Leider können die einzelnen Mitarbeiter überwiegend nichts für diese Fehlentwicklung (sondern in der Tat die politisch Verantwortlichen, die meinten, man kann solides Wirtschaften durch z.B. Schnellschüsse und öffentliche Effekte ersetzen). Sie werden aber in ihrer Gesamtheit und ihrer finanziellen Last durchs Dorf gejagt. Also: Die Falschen hauen auf die Falschen.

Diese Zusammenhänge einigermaßen nüchtern auch als Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes zu betrachten, kann vielleicht zu der Erkenntnis führen, dass die meisten nichts gegen eine faktische Nullrunde hätten. Ich glaube, sie rechnen damit.

Jochen Sindberg,

BerlinHermsdorf

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