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Meinung: Die Politik ist hilflos

Zum Interview mit BildungssenatorJürgen Zöllner vom 30. MaiEs ist schon fast der Mut zu bewundern, mit welchen Ergebnissen die Regierungskoalition sich in die Öffentlichkeit wagt: Die Einführung eines zweispurigen Schulsystems nach der Grundschule (Gymnasium bzw.

Zum Interview mit Bildungssenator

Jürgen Zöllner vom 30. Mai

Es ist schon fast der Mut zu bewundern, mit welchen Ergebnissen die Regierungskoalition sich in die Öffentlichkeit wagt: Die Einführung eines zweispurigen Schulsystems nach der Grundschule (Gymnasium bzw. Sekundar-, Regional-Mittel- oder Mittelschule) haben andere Bundesländer längst vorgelebt, es gibt kein Erkenntnisdefizit, es fehlt nur der Mut zu vernünftigen Entscheidungen. Dass man den Elternwillen so stark gewichtet, den Schulleiter entscheiden lassen will und beim Gymnasium bei Übernachfrage 50 Prozent der Schüler durch Losentscheid ausgewählt werden sollen, zeigt doch nur den Zustand der Hilflosigkeit.

Je mehr das Gymnasium durch eine zufällige Auswahl der Schüler geschwächt wird, fördert man die Frage, ob nicht das Ganze besser durch eine Einheitsschule gelöst werden kann! Will man das Gymnasium – und nur das ist realistisch – muss ihm ein klares Profil gegeben werden: Ein anspruchsvoller Bildungsgang, der in erster Linie zum Hochschulstudium qualifiziert. Ausschließlich hierfür müssen die Kriterien für den Zugang entwickelt werden, wenn im Maximalfall bis zu 50 Prozent der Schüler diese Eignung von vornherein nicht haben, ist dies absurd. Auf der anderen Seite darf bei der Profilbeschreibung der Sekundarschule kein Zweifel bestehen, dass geeignete Schüler auch in diesem Bildungsgang die Hochschulreife erwerben können.

In der Vergangenheit hat das Verwaltungsgericht durch zahlreiche Entscheidungen in Fragen des Übergangs die Politik korrigiert. Will man sich darauf wieder „verlassen“?

Hans-Jürgen Krzyweck,

Berlin-Lichterfelde

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