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Meinung: Die US-Pazifikflotte wurde nicht geopfert

Betrifft: „Ein ziemlich großes Lügengespinst“ vom 19. Juli 2003 In diesem Interview hat sich der angesehene Historiker Hans Ulrich Wehler zu historischen Vergleichen hinreißen lassen, die nicht ohne Widerspruch bleiben sollten.

Betrifft: „Ein ziemlich großes Lügengespinst“ vom 19. Juli 2003

In diesem Interview hat sich der angesehene Historiker Hans Ulrich Wehler zu historischen Vergleichen hinreißen lassen, die nicht ohne Widerspruch bleiben sollten. Bei aller verständlichen Kritik an der Begründung für den IrakKrieg ist es schon sehr abenteuerlich, bei dem Vorgehen von George W. Bush und Tony Blair einen indirekten Zusammenhang mit den tatsächlichen bzw. angeblichen Kriegsplänen Hitlers (1939) bzw. des US-Präsidenten Franklin D. Roosevelts (1941) zu konstruieren. Mit dem Hinweis auf den japanischen Angriff auf Pearl Harbour am 7. Dezember 1941 suggeriert Wehler, dass der damalige US-Präsident im Wissen um den japanischen Angriffsplan quasi die US-Pazifikflotte geopfert hat, um den Kongress auf seinen Kriegskurs zu bringen. Es muss immer wieder darauf hingewiesen werden, dass sich im Dezember 1941 für die amerikanische Führung aus der Fülle des vorliegenden Nachrichtenmaterials von sehr unterschiedlicher Qualität keine eindeutigen Indizien ergaben, die auf einen unmittelbar bevorstehenden Großangriff gegen Pearl Harbour hindeuteten.

Werner Rahn, Berlin-Kladow

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