zum Hauptinhalt

Meinung: Die Wurzeln des Übels erkennen

„Das Deutschland der Möglichkeiten“ vom 23. April 2006 Die Autorin sieht vieles durch die rosarote Brille.

„Das Deutschland der Möglichkeiten“

vom 23. April 2006

Die Autorin sieht vieles durch die rosarote Brille. Das Immigrantensystem kann nicht in ein paar Minuten geändert werden. Auch wenn Präsident Bush solche wundervollen Ideen hat, müssen diese erst gerechtfertigt werden. In Deutschland hat sich vieles verändert seitdem ich es 1968 verlassen habe.

Amerikas Fundament ist Religion und wie Sie erwähnten, ist Religion vom Staat getrennt. Das erleichtert einige Dinge. Der Alltag sieht aber anders aus als bei Ihnen geschildert. Viele Immigranten, legal oder nicht, wollen kein Englisch lernen. Viele verlangen, dass man deren Sprache spricht. Rassenhass ist „Alive and Well“ von allen Seiten gesehen. „Profiling“ ist die Realität des Tages. Das Kopftuch ist auch ein heißes Thema manchmal, aber es kommt nicht zu Demonstrationen. Es dauert auch in Amerika, neue Umstände zu bewerten. Rom wurde nicht an einem Tag gebaut.

Heidi Rogers, Coconut Creek, Florida

Ich kann nur hoffen und wünschen, dass möglichst viele der von uns gewählten Volksvertreter, Mitglieder der Exekutive und Zuarbeiter derselben den Artikel lesen, wirklich verstehen und umzusetzen versuchen. Wenn wir großes Glück haben, besteht ja immer noch die Chance, dass nicht nur an den Folgen herumgedoktert wird, durch kluge Analyse die Wurzeln des Übels erkannt werden, nicht – wie bei uns scheinbar zwanghaft üblich – die volle Konzentration auf die Ermittlung der Gründe, warum etwas nicht getan werden kann, gerichtet wird, sondern (sachlich und unaufgeregt) geprüft wird, was auf der Grundlage der geltenden Bestimmungen geändert werden kann, um – wenn möglich kurzfristig – ein Einwanderungsland mit Chancen für die Einwanderer und die Einheimischen zu werden, und welche Bestimmungen sinnvoll geändert werden müssen um dem Ziel noch näher zu kommen.

Wenn die in unserem Namen Handelnden endlich aufhören, nur publikumswirksam zu lamentieren, sondern zu handeln beginnen, wird das unserer Gesellschaft nicht nur Ausgaben ersparen, es wird auch der weit verbreiteten Politikverdrossenheit (die nach meiner Auffassung eigentlich eine Politikerverdrossenheit ist) entgegenwirken und – ganz nebenbei – unserem nationalen Ansehen auch nicht schaden.

Helmut Handtke, Berlin-Wedding

Dies ist mit Abstand der beste Beitrag zur Integrationsdebatte, den ich seit Monaten lesen durfte. So deutlich und unaufgeregt sind selten die wirklichen Probleme beschrieben, Lösungsansätze aufgezeigt und Scheindebatten entlarvt worden.

Thomas Kleineidam, migrationspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion

im Abgeordnetenhaus von Berlin

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false