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Meinung: Die Zuschauer sind schuld

Zur Berichterstattung über Doping im Radsport Fast täglich liest man, dass gerade im Radsport das Dopen zur Tagesordnung gehört. Die Übeltäter werden daher immer und wohl auch zu Recht verdammt und bestraft.

Zur Berichterstattung über

Doping im Radsport

Fast täglich liest man, dass gerade im Radsport das Dopen zur Tagesordnung gehört. Die Übeltäter werden daher immer und wohl auch zu Recht verdammt und bestraft. Warum aber spricht niemand über Ursachen und Hintergründe dieser Auswüchse im Radsport? Eigentlich müssen einem diese Kerle ja leidtun.

Meines Erachtens sind die wahren Gründe in erster Linie bei der unstillbaren Sensationsgier der Zuschauer zu suchen, die die Veranstalter zwingt, immer umfangreichere und gewagtere Veranstaltungen zu bieten.

Wenn man bedenkt, was ein Radprofi während der Tour de France täglich an stundenlangen Strapazen aushalten muss, während vergleichsweise ein Fußballmillionär lediglich durchschnittlich einmal in der Woche für anderthalb Stunden seine Höchstleistung erbringen muss. Welcher Rennfahrer ist sich vorher schon bewusst, in was für einen Teufelskreis er sich begibt, wenn er sich nach seinen Erfolgen in jungen Jahren im Amateursport im Profisport verdingt. Was Wunder, wenn er dann, man könnte sagen, zwangsweise, den „gut gemeinten“ Ratschlägen seiner Betreuer und der ihn betreuenden Ärzte erliegt und zum Dopingmittel greift. Wer trägt eigentlich die größere Schuld?

Erwin Thomas,

Berlin-Zehlendorf

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