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Meinung: Dieser Hurrikan war nicht mehr auszuhalten

„Blick in den Abgrund“ vom 5. September 2005 Diese Reportage geht in die Tiefe und ist ziemlich ehrlich.

„Blick in den Abgrund“ vom 5. September 2005

Diese Reportage geht in die Tiefe und ist ziemlich ehrlich. Ich selbst lebe in Florida; auch wenn Rassismus kein tägliches Thema ist: Die Vorgänge in New Orleans zeigen glasklar, warum sich der Start der Hilfsaktionen so endlos lange hinzog. Wie im Artikel erwähnt, haben viele die Warnungen nicht gehört und wollten den Sturm aushalten. Ich weiß es selbst, wir tun das jedes Jahr, wenn die Hurrikans kommen. Aber die Lage war schlimm in Louisiana, da der Staat schon im Normalfall unter dem Wasserspiegel liegt. Ich höre hier in den USA viel Kritik – dass Geld nicht für den Deichbau verwendet, sondern zweckentfremdet wurde. Es ist Fakt, dass dies eine der größten Katastrophen war, in denen die USA zeigten, dass sie sie nicht meistern konnten: ein Schandfleck, der nicht waschbar ist.

Heidi Rogers, Coconut Creek, Florida „Jedes hat seine Zeit“ vom 2. September 2005

Die Opfer des Hurrikans sind noch nicht geborgen, die Toten noch nicht begraben, eine Metropole der Lebensfreude, „The Big Easy“, versinkt in Chaos und Verwüstung – und ein Minister der Bundesrepublik ruft ihnen ein herzliches „Ihr seid selbst schuld“ zu. Immerhin hat er keine klammheimliche Freude geäußert. Es fehlt dem Herrn Minister nicht nur an Empathie, sondern auch an Sachkenntnis.

1900: Ein Hurrikan der Kategorie 5 vernichtet Galvaston – über 1000 Tote;

1935: The Florida Keys, ein Hurrikan der Kategorie 5 zerstört die Keys mit 350 km/h, hunderte Tote;

1938: ein Hurrikan zieht über die Ostküste nach Norden und zerstört Cape Cod. Schon damals wegen der Erderwärmung? „You never ask questions when God’s on your side“ (Bob Dylan).

Lothar Zmija, Berlin-Dahlem

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