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Meinung: Echten Wettbewerb für die Schulen!

„Zöllner plant radikale Schulreform“ vom 11. September Vielleicht schafft es Senator Zöllner ja, mit seinen Vorschlägen den Streit um die richtige Schulstruktur aus den ideologischen Schützengräben zu holen.

„Zöllner plant radikale Schulreform“

vom 11. September

Vielleicht schafft es Senator Zöllner ja, mit seinen Vorschlägen den Streit um die richtige Schulstruktur aus den ideologischen Schützengräben zu holen. Jedenfalls hat er offensichtlich nicht vor, das Konzept „Gemeinschaftsschule“ allen Schulen überzustülpen.

Aber es bleiben viele Fragen zu beantworten. Was genau passiert, um diejenigen Schüler an Bildung heranzuführen, die jetzt in der „Sackgasse“ Hauptschule stecken? Die werden ja nicht leistungsstärker und verhaltenssicherer, weil ihre Schule jetzt „Integrierte Haupt- und Realschule“ heißt. Wie wird verhindert, dass die Eltern realschulempfohlener Kinder aus Sorge um die Bildung ihrer Kinder die Flucht aus dieser integrierten Schule in die Gymnasien antreten? Dann endet auch die neue „Integrierte Haupt- und Realschule“ bald dort, wo Hauptschule hinmanövriert wurde. Es wird da noch viel an pädagogischen Konzepten gefeilt werden müssen.

Noch wichtiger ist die Frage, wie die nach 2011 angestrebte „Regionalschule“ neben den Gymnasien positioniert wird. Das Konzept macht nur Sinn, wenn der neue Schultyp ohne regionale Begrenzung mit ganz unterschiedlichen Angeboten um alle Schüler werben kann und den Gymnasien zur ernsthaften Konkurrenz wird. Er muss attraktiv auch für besonders leistungsstarke Schüler werden.

Wenn tatsächlich die Schulen selber entscheiden, ob, wann und in welchem Umfang sie nach Leistung differenzieren, dann gibt es einen echten Wettbewerb um die beste pädagogische Konzeption. Als erster Schritt wäre also dringend geboten, endlich den Unfug zu beenden, dass die Wohnortnähe darüber entscheidet, welche Schüler welche Schule besuchen. Und wenn am Ende einige Schulen für sich das Konzept „Gemeinschaftsschule“ ohne äußere Leistungsdifferenzierung wählen, lässt das Konzept von Herrn Zöllner dies ja zu.

Klaus Brunswicker, Berlin-Schöneberg

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