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Meinung: Ein-Euro-Jobs für Senatoren

„Arbeitsagentur unterstützt Vorstoß für EinEuro-Lehrer“ vom 15. Oktober 2004 Jetzt wissen wir wenigstens, wie viel unserem obersten Dienstvorgesetzten unsere Arbeitsleistung wert ist!

„Arbeitsagentur unterstützt Vorstoß für EinEuro-Lehrer“ vom 15. Oktober 2004

Jetzt wissen wir wenigstens, wie viel unserem obersten Dienstvorgesetzten unsere Arbeitsleistung wert ist! Deutlicher kann einem die Missachtung des eigenen Arbeitgebers nicht offenkundig gemacht werden.

Die Interpretation der Arbeitsagentur zum Begriff der „Zusätzlichkeit“ als zwingende Voraussetzung für die Zulässigkeit von Ein-Euro-Jobs lässt Schlimmes für die Zukunft ahnen: Demnach ist eine Beschäftigung dann „zusätzlich“, wenn sie „von den Kommunen nicht oder nicht in vollem Umfang oder nicht zu diesem Zeitpunkt gewährleistet werden kann“. Ersetzt man das Wörtchen „kann“ durch das Wörtchen „will“, dann ist man genau bei dem Punkt angelangt, der derzeit den Stellenwert von Bildung in unserer Stadt markiert. Sollte es da nicht legitim sein zu fragen, ob unsere Berliner Kommune noch eine Beschäftigung für einen solchen Bildungssenator gewährleisten kann (will) ?

Sollte die Frage negativ beantwortet werden, könnten wir diese Stelle dann – getreu der Interpretation der Arbeitsagentur – wenigstens ebenfalls mit einem Ein-Euro-Senator besetzen.

Johannes Gerigk, seit 33 Jahren Lehrer, Berlin-Lichterfelde

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