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Meinung: Eintopf aus Schimpfwörtern

Betrifft: „Stoiber und Schröder verstehen Völler“ vom 9. September 2003 Da wird tagelang in den Medien von Politikern die Forderung nach „BenimmUnterricht“ in Schulen diskutiert, damit sich wieder Kultur in der Gesellschaft zeigt.

Betrifft: „Stoiber und Schröder verstehen Völler“ vom 9. September 2003

Da wird tagelang in den Medien von Politikern die Forderung nach „BenimmUnterricht“ in Schulen diskutiert, damit sich wieder Kultur in der Gesellschaft zeigt. Die Ausbildungsbetriebe haben ja Recht mit ihrer Forderung! „Bitte, danke, darf ich Sie über die Straße bringen?“, lauten die Klischees in den Sendungen der Dritten Programme.

Aber: Rudi ist Kult!

Politiker solidarisieren sich (oft ungefragt) mit den verbalen Entgleisungen eines leitenden Angestellten eines Weltverbandes im Fußball, der einen „Eintopf“ aus Schimpfwörtern, Beleidigungen, persönlichen Empfindungen redundant und grammatikalisch durchmischt ohne stringente Syntax in der Öffentlichkeit via Fernsehen darlegen kann.

Freie Journalistik wird zum „Scheißdreck“. Mein Fazit: Situativer Opportunismus wurde genial als Mittel der Politik entlarvt, wenn die Kultur fehlt! Danke Rudi! Es gibt nur ein’ Rudi Völler, und selbstwirkend erscheint alles schimpfend morgen auf der CD!

Gesellschaft sucht Orientierung, ein Forum von Kultur! Und sie ist im Zustand der Orientierungslosigkeit und des Suchens manipulierbar. Soweit die Vorgaben Völlers Orientierung geben, ist es vergleichsweise harmlos, aber mit diesem Vorbild in der Schule in die Benimm-Diskussion einzutreten schwierig (vielleicht aber lohnend)!

Wenn die Völlerei in der Öffentlichkeit Kult ist und Kultur schafft, hat die Wertevermittlung traditioneller Ausrichtung keine Chance.

Christoph Schubert, Berlin-Spandau

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