zum Hauptinhalt

Meinung: Ganz große Koalition

„Schon wieder Familienkrachin der Linken“ von Matthias Meisnervom 3. AprilEs ist schon bemerkenswert: Da wird in den Reihen der Linkspartei mit großer Vehemenz das Thema „bedingungsloses Grundeinkommen“ diskutiert, doch wenn es darum geht, Müttern und Vätern die wichtigste Arbeit überhaupt zu honorieren, nämlich die Erziehungsarbeit, da ist man sich einig, dass dazu eine „gesonderte Diskussion entbehrlich“ sei.

„Schon wieder Familienkrach

in der Linken“ von Matthias Meisner

vom 3. April

Es ist schon bemerkenswert: Da wird in den Reihen der Linkspartei mit großer Vehemenz das Thema „bedingungsloses Grundeinkommen“ diskutiert, doch wenn es darum geht, Müttern und Vätern die wichtigste Arbeit überhaupt zu honorieren, nämlich die Erziehungsarbeit, da ist man sich einig, dass dazu eine „gesonderte Diskussion entbehrlich“ sei. Und diese Ansicht vereint offenbar die Parteien in einer ganz großen Koalition!

Indes wird man nicht müde, wohlfeil mehr „Zeit für Kinder“ anzumahnen. Wenn die Kinder Amok laufen, steht man mit guten Erziehungsratschlägen vor den Kameras. Und bei der nächsten öffentlichkeitswirksamen Meldung über volltrunkene Teenager beim Flatrate- Saufen hat man mit Sicherheit wieder einen neuen Gesetzesvorschlag zur Kontrolle der Kneipenwirte oder zum Alkoholgehalt in Mix-Getränken zur Hand.

Wie wichtig es ist, dass Eltern das Betreiben einer Familie als ihre zentrale Aufgabe ansehen und Familie auch tatsächlich gelebt werden kann, scheint der Politik aber noch immer nicht klar geworden zu sein. Bedingung dafür, dass Eltern ihre Verantwortung wahrnehmen können, ist allerdings, dass Väter und Mütter sich das auch leisten können - auch die weniger Wohlhabenden. Ein Erziehungsgehalt ist dafür nicht die schlechteste Lösung.

Hendrik Vogt, Berlin-Wilmersdorf

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false