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Meinung: Hormontherapie hilft nicht immer

„Gezeiten der Hormone“ vom 19. Februar 2006 Ziemlich ärgerlich finde ich, dass sich der Tagesspiegel in die derzeit unkritische Berichterstattung zur Hormontherapie in den Wechseljahren einreiht.

„Gezeiten der Hormone“

vom 19. Februar 2006

Ziemlich ärgerlich finde ich, dass sich der Tagesspiegel in die derzeit unkritische Berichterstattung zur Hormontherapie in den Wechseljahren einreiht. Tenor: Östrogene sind gut für Frauen in den Wechseljahren. Doch dies ist falsch und irreführend. Die angeblich neue Untersuchung, die das belegen soll, ist nämlich nicht neu, sondern nur eine Reanalyse von Daten der groß angelegten Women’s-Health-Initiative-Studie in den USA, die 2002 abgebrochen wurde, da der Schaden den Nutzen übertraf. Einige Forscher versuchen nun, aus nicht signifikanten Ergebnissen eine „Neuigkeit“ zu basteln, frei nach dem Motto, irgendetwas wird bei den Frauen und bei den Gynäkologen hängen bleiben. Fakt ist: Es gibt derzeit keinerlei wissenschaftliche Evidenz, die belegt, dass synthetische Östrogene einen Schutz vor Herzkreislauferkrankungen bewirken, auch nicht bei Frauen um die 50. Wichtig zu wissen, doch leider oft unterschlagen: Wechseljahresbeschwerden sind gut beeinflussbar über eine positive mentale Einstellung, über vollwertige Ernährung, Bewegung, Stressreduktion, Selbsthilfe und alternative Heilmethoden.

Cornelia Burgert, Feministisches Frauen-Gesundheits-Zentrum e. V.,

Berlin-Schöneberg

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