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Meinung: Ich bin eine Egoistin

Betrifft den Leserbrief „Sozialistisch anmutende Unverfrorenheit“ vom 15. Juni 2003 Sehr geehrter Herr Schädlich, Asche auf mein Haupt!

Betrifft den Leserbrief „Sozialistisch anmutende Unverfrorenheit“ vom 15. Juni 2003

Sehr geehrter Herr Schädlich, Asche auf mein Haupt! Ich bin 34 Jahre alt und kinderlos und falle daher voll in die von Ihnen beschriebene Kategorie der verantwortungslosen Jungen, die sich aus Egoismus der Pflicht entziehen, neue Rentenzahler zu produzieren. Ich bin mit schuld an der heutigen Rentenmisere, unter der Sie ja offenbar auch ganz massiv zu leiden scheinen. Wie recht Sie haben! Wir bösen Jungen haben nämlich nichts besseres zu tun, als unserer individualistischen Entfaltungssucht zu frönen, indem wir arbeiten, um Geld zu verdienen! Igitt!

Natürlich: Neben so einem Ganztagsjob zuzüglich Überstunden wäre eigentlich locker Zeit, nicht nur eine zahlreiche Brut zu zeugen und zur Welt zu bringen, sondern sie auch noch adäquat zu erziehen: Jeden Abend ab halb neun etwa, jedes Wochenende, und warum nicht auch noch Nachtschichten einschieben?

Oder sollte ich Sie falsch verstanden haben? Gehören Sie zu denen, die meinen, es muss endlich Schluss sein mit dieser egoistischen Doppelverdienerei? Dass Frauen sich gefälligst ihrer natürlichen Aufgabe, der Kindererziehung, widmen sollten anstatt sich in das Berufsleben einmischen zu wollen?

Beate Körkel, BerlinNiederschönhausen

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