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Meinung: In Nahost leiden alle unter dem Terror

Zum Interview mit dem Maler Sliman Mansour vom 6. Februar Der Ausbruch der durch Selbstmordanschläge gekennzeichneten palästinensischen Terrorwelle im September 2000 hat in der Tat zu schweren Einschnitten im Leben der Menschen im Nahen Osten geführt.

Zum Interview mit dem Maler

Sliman Mansour vom 6. Februar

Der Ausbruch der durch Selbstmordanschläge gekennzeichneten palästinensischen Terrorwelle im September 2000 hat in der Tat zu schweren Einschnitten im Leben der Menschen im Nahen Osten geführt. Dass dies aber nicht nur für die Palästinenser selbst zutrifft, sondern auch für die Israelis, übersieht Sliman Mansour geflissentlich, wenn er sich über den Zusammenbruch des palästinensischen Kunstmarkts seit der "Zweiten Intifada" beklagt. So haben in den vergangenen siebeneinhalb Jahren mehr als 1000 Menschen in Israel bei Selbstmordanschlägen palästinensischer Terroristen ihr Leben verloren, Tausende wurden verletzt, und viele Opfer sind für den Rest ihres Lebens gezeichnet.

Vor diesem Hintergrund hat sich Israel zum Bau jenes Sicherheitszauns entschieden, von dem sich Mansour nun in seinem alltäglichen Leben beeinträchtigt fühlt. Zweck dieser Anlage - wie auch der ebenfalls von ihm kritisierten Kontrollpunkte im Westjordanland - ist es, Leben zu retten. Seit Errichtung des Sicherheitszauns und dem Ausbau der Kontrollpunkte wurden fast keine Selbstmordanschläge mehr in Israel verübt. Durch den Zaun verursachte Beeinträchtigungen können rückgängig gemacht werden, der Tod eines Menschen ist hingegen unumkehrbar. Diese schlichte Einsicht sollte eigentlich jedem einleuchten – zumal einem Künstler, der das „zersplitterte Leben“ zum Kernthema seiner Werke erhoben hat.

Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte fühlen sich den Werten von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in einer Weise verpflichtet, wie es nur auf wenige andere Armeen weltweit zutrifft. Hierzu zählt nicht zuletzt die Transparenz der inneren Führung. Die von Mansour berichtete Entwendung von Gemälden erscheint insofern als äußerst unwahrscheinlich. Dennoch fordern wir ihn dazu auf, konkrete Angaben über den vermeintlichen Vorfall zu machen, um diesem bei gegebener Sachlage nachgehen zu können.

Ilan Mor, Gesandter und stellvertretender Botschafter des Staates Israel, Berlin

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