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Meinung: K(r)ampf der Geschlechter

„Die DNA der Frauensprache“ von Luise F. Pusch vom 12.

„Die DNA der Frauensprache“

von Luise F. Pusch vom 12. Februar

Solch ein Krampf kommt heraus, wenn unverdächtige Sachthemen von verblendeten Ideologien okkupiert werden. Schon mal was von grammatischem Geschlecht (von dem es drei gibt) gehört und festgestellt, dass dieses mit dem biologischen (von dem es lediglich zwei gibt) überhaupt nicht kompatibel ist?

Dafür konstruiert Frau Pusch grammatische Gesetzmäßigkeiten, die nicht existieren. Wenn sie an dem von ihr gewählten Beispiel „Die Universität ist der größte Arbeitgeber der Stadt“ die Kongruenz unbeachtet sieht, ist ihr offensichtlich nicht bekannt, dass dies keine Frage der Kongruenz ist. Sie wollte wohl zum Ausdruck bringen, daß es „… ist die größte Arbeitergeberin …“ heißen sollte. Daraus ergeben sich gleich mehrere Fragen: Was tun, wenn die Aussage lauten soll: „Die Universität ist ein Leuchtturm der Wissenschaften.“? Etwa eine Leuchttürmin? Und wenn sie die größte Arbeitgeberin ist, ist immer noch nicht klar, wer der größte Arbeitgeber ist. Und was ist mit folgendem Satz: Die Frau/der Mann war das dritte Opfer eines Verkehrsunfalls …? Fragen über Fragen.

Mit ihrem geradezu unterirdischen Vorschlag, doch künftig nur von „Berlinerinnen“ zu sprechen und damit die Männer einfach mitzumeinen, hat sich die Autorin schlußendlich dann als ernstzunehmende Wissenschaftlerin selbst völlig demontiert. Danke!

Michael Szczepaniak,

Berlin-Karlshorst

Der Artikel hat mir den Tag verdorben. Na ja, da geht wieder das französische Temperament mit mir durch, sagen wir das Frühstück.

Frau Professorin Pusch erwähnt, dass aus Kindergärtnerin nicht Kindergärtner sondern Erzieher wird. Das liegt wahrscheinlich daran, dass es als Berufsbezeichnung auch keine Kindergärtnerinnen mehr gibt, sondern nur noch Erzieherinnen, und selbstverständlich Erzieher. Sie bedauert, dass aus den Hebammen Geburtshelfer werden. Hebamme kommt von Amme, und an der Brust eines Milch spendenden Ammers müsste ein Kind verhungern, also wäre ein Hebammer unsinnig. Auf Französisch kann übrigens aus einer „sage femme“( = Hebamme aber auch weise Frau) kein „homme sage“ werden, darüber können wir Frauen zufrieden lächeln. Diese Versuche, die Wörter und die Grammatik so zu korrigieren, bis sie feministisch bzw. politisch korrekt sind, ist im Grunde eine Europagurkelisation der Sprache.

Brigitte Lindenau,

Berlin-Charlottenburg

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