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Lesermeinung: Ich bin dann mal raus

„Ich bin dann mal offline / Unser Autor lebte eine Woche ohne das geliebte Internet – wie erging es ihm damit? Ein Protokoll“ von Julius Wolf, werbinich-Seite vom 23. Mai.

Ich bin Schülerin und so wie jeder anderer Jugendliche habe ich einen festen Internetzugang. Ich muss zugeben, ich bin jeden Tag online, egal ob ich etwas für die Schule machen muss, irgendwelche Informationen suche oder meine E-Mails lese. Ich finde, es ist eine Gewöhnungssache, dass man stundenlang im Internet chattet. Es wäre doch einfacher mit jemandem per Telefon zu reden, wenn man schon das Bedürfnis hat zu kommunizieren.

Ich weiß, dass das Internet in unserer Generation sehr nützlich ist, vor allem fürs Arbeiten, weil man dort schnell und leicht jeder Art von Informationen finden kann. Ich muss aber auch zugeben, dass ich mehr Zeit im Netz verbringe, als ich tatsächlich brauche.

Marcelina Gloszewska, Berlin-Neukölln

In manchen Passagen erscheint es fast so, als verleihe das Internet Julius erst seinen Lebenssinn. Erfreulich hingegen waren die diversen Wiederentdeckungen, die gemacht wurden. Die Wiederentdeckung des Radiohörens, die Wiederentdeckung von Büchern (vor allem die Feststellung „Lesen in Büchern ist schön“ war erfreulich), die Wiederentdeckung der Zeitung und sogar des „altmodischen“ Telefons waren sehr interessant. Sogar zum Kochen kam Julius, was mit Internetzugang höchst wahrscheinlich nicht zustande gekommen wäre. Deutlich wird durch diesen Bericht, wie sehr der Durchschnittsjugendliche von heute sich tagein, tagaus mit dem Internet betäubt. Seine Reaktion am ersten Morgen erinnert an frischgebackene Nichtraucher, die unbewusst nach der nicht mehr vorhandenen Zigarettenpackung greifen. Des Weiteren ist das ständige Kribbeln, das er beschreibt, den Symptomen der Nikotinsucht zum Verwechseln ähnlich.

Der Artikel animiert zum Nachmachen, aber auch dazu, unseren allgemeinen Medienkonsum kritischer zu beäugen. Überhaupt sich mal hinzusetzen und zu überlegen, was denn wirklich notwendig ist, wenn überhaupt und inwiefern die Technikabhängigkeit zu drosseln ist. Ich überlege, ob ich es versuche, Bekannte und Freunde zu einer internetfreien Woche zu animieren.

Dominic Hall, Berlin-Zehlendorf

Mannomann, da haben Leute aber auch Sorgen. Ich bin mir sicher, dass viele unheimlich viel mit dem Internet zu tun haben, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es allen Teenagern so geht! Ich, als 17-Jährige, gehe mehrere Tage in Folge nicht ins Internet und falle mit meinen Freunden nicht in eine Krise. Einen neuen Freundeskreis oder Tanzunterricht würde ich Julius Wolf empfehlen. Jedoch muss ich sagen, dass ich das Schlusswort nicht besser hätte sagen können. Es ist angenehm, einmal eine Auszeit von der rasenden Internetkommunikation zu haben.

Frida Mbabazi Bitahwa, Berlin-Charlottenburg

Kaum zu glauben, dass es heutzutage noch jemanden gibt, der eine Woche lang freiwillig ohne Internet auskommt. Vor einiger Zeit, als der Internetanschluss bei mir zu Hause in die Brüche gegangen war, war ich verzweifelt. Es war erschreckend, die Folgen einer so langen Internetabhängigkeit zu spüren.

Die erste Woche war hart. Mittlerweile lebe ich schon drei Monate ohne Internet, mache jedoch zweimal pro Woche eine Ausnahme, wenn ich meinen E-Mail-Account abrufe. Ich muss sagen, es ist so erfrischend und befreiend, nicht mehr jeden Tag sinnlos herumsurfen zu „müssen“. Ich habe wieder angefangen Bücher zu lesen! Deshalb kann ich nur eines sagen: Weiter so, Julius!

Leila Wagner,Berlin-Mitte

Ich hatte vor kurzem das Unglück, eine Woche lang ohne Internet im Haus klarkommen zu müssen und kann mich deshalb sehr gut in Julius Wolfs Situation versetzen. Wie er schon berichtete, langweilt man sich sehr. Das Internet-Portal ist nicht nur eine Informationsquelle, sondern auch eine Art Unterhaltung.

Ich persönlich finde, dass Julius Wolf, sich sehr tapfer geschlagen hat, denn ich konnte es kaum erwarten mein geliebtes Internet wieder zu haben. Man fühlt sich steinalt ohne World Wide Web als Freund. Es ist unglaublich, wie das Internet mich und viele andere beeinflusst.

Ich finde, wir sollten alle eine Pause nehmen, um uns bewusst zu machen, wie sehr wir davon abhängig sind.

Aaron Zeiss, Dallgow

Mit großem Interesse habe ich Ihren Artikel gelesen und es hat mich an einen langen, ziellosen und unfassbar langweiligen Sommer ohne Internet erinnert.

Man könnte sagen, dass ich die gleichen Symptome empfunden habe. Das Bedürfnis zur Kommunikation war stark und ich fühlte mich abgetrennt von der Außenwelt. Ich wusste nicht, wie ich meine Zeit füllen sollte. Erst dann sah ich ein, dass ich abhängig war von dem Medium. Mein ganzes Leben drehte sich darum und das realisierte ich erst, nachdem ich vom Objekt meiner Abhängigkeit abgetrennt war.

Den Sommer, der als die Hölle beschrieben werden kann, habe ich zum Glück überlebt. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass ich nicht als Einzige eine derartige Erfahrung gemacht habe.

Ula Yasin, Berlin-Steglitz

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