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Meinung: Minarette gehören ins Stadtbild

„Gratulation! / Berlin-Heinersdorf hat nun eine Moschee: Warum das gut und richtig ist“ von Claudia Keller vom 17.

„Gratulation! / Berlin-Heinersdorf hat nun eine Moschee: Warum das gut und richtig ist“ von Claudia Keller vom 17. Oktober

Ihrer Gratulation können wir uns als Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Berlin nur anschließen. Als katholische Christen und als Bürger dieses Staates treten wir für die Religionsfreiheit und die Integration der Muslime in die deutsche Gesellschaft ein. Moscheen sind für viele Muslime Orte der religiösen, spirituellen und sozialen Beheimatung.

Über Stil und Geschmack lässt sich bekanntlich trefflich streiten, aber dass die Muslime – so wie nun die Ahmadiyya-Gemeinde – die Hinterhöfe verlassen und mit repräsentativen Bauten im Stadtbild präsent werden, ist nicht bloß zu dulden, sondern unbedingt zu unterstützen. Der jetzige Vorgang belegt: wer sich in die Öffentlichkeit begibt, setzt sich auch dem öffentlichen Diskurs aus, nichts könnte die Integration der Muslime besser fördern als solche Transparenz. Dass dabei auch kritische Fragen wie die Behinderung der Christen bei Kirchenbauten in der Türkei oder die Christenverfolgungen im Irak nicht ausgeklammert werden dürfen, versteht sich von selbst. Auf keinen Fall können diese Beispiele aber dazu dienen, den Muslimen bei uns ihre Rechte streitig zu machen: ein Unrecht kann niemals zur Begründung eines neuen dienen. Wer einer solchen absurden Logik folgt, treibt die Spirale des Misstrauens nur noch weiter an.

Deshalb: Gratulation auch den Berlinerinnen und Berlinern, die mit Mut und Verve den kritischen Dialog mit den Muslimen suchen und sie gerade dadurch als gleichberechtigte Bürgerinnen und Bürger respektieren und achten.

Wolfgang Klose, Vorsitzender

des Diözesanrats der Katholiken

im Erzbistum Berlin, Berlin-Mitte

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