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Meinung: Nicht nur Millionäre

Betrifft: „Die feinen Gesellschafter der Immobilienfonds“ vom 20. Februar und „Ein Anleger, der verzichten will“ vom 2.

Betrifft: „Die feinen Gesellschafter der Immobilienfonds“ vom 20. Februar und „Ein Anleger, der verzichten will“ vom 2. März 2004

Bei der Lektüre des Beitrags über den um seine Millionen bangenden Berliner Mittelständler muss der Leser den Eindruck gewinnen, bei den Anteilseignern der Immobilienfonds der LBB handele es sich durchweg um „gut betuchte“ Anleger. Recht geschieht ihnen, wird sich manch einer denken und damit in den Chor der Initiative Bankenskandal einstimmen. Ein sachlicher und ausgewogener Bericht hätte jedoch der Tatsache Rechnung tragen müssen, dass die Fondszeichner der Bankgesellschaft keineswegs ein Club von Millionären sind. Wer etwa als langjähriger Kunde der Berliner Bank einen Kapitalanteil von 10000 Mark an einem solchen Fonds erworben hat, um für sein Alter Vorsorge zu treffen, ist kein auf sprudelnde Geldquellen setzender Spekulant, der aus dem Desaster der Bankgesellschaft Gewinne auf Kosten der Allgemeinheit zieht. Gerade diese Schlussfolgerung lässt der Bericht aber zu.

Für die weit überwiegende Zahl der Kleinanleger sind auch das Ausbleiben einer bescheideneren Ausschüttung und die Sorge um die als sicher geltende Einlage mehr als eine herbe Enttäuschung, zumal sie als Steuerzahler auch die Lasten aus dem defizitären Landeshaushalt mitzutragen haben. Was wird wohl die Bankgesellschaft unternehmen, um das Vertrauen ihrer Privatkunden und Kleinanleger wiederzugewinnen?

Klaus Peter Fleck, Berlin-Schöneberg

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