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Meinung: Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen

Zu Thilo Sarrazins umstrittenen Äußerungen zu MigrantenDie Entmachtung Sarrazins ist ganz offensichtlich nicht Folge mangelnder Kompetenz Sarrazins, sondern des Machtkampfs, den Bundesbankchef Weber gegen Sarrazin führt. Mit diesem öffentlich ausgetragenen unwürdigen Machtkampf, der fatal an Entmachtungen in Zentralkomitees kommunistischer und sozialistischer Parteien erinnert, schadet Weber der Reputation der Bundesbank.

Zu Thilo Sarrazins umstrittenen Äußerungen zu Migranten

Die Entmachtung Sarrazins ist ganz offensichtlich nicht Folge mangelnder Kompetenz Sarrazins, sondern des Machtkampfs, den Bundesbankchef Weber gegen Sarrazin führt. Mit diesem öffentlich ausgetragenen unwürdigen Machtkampf, der fatal an Entmachtungen in Zentralkomitees kommunistischer und sozialistischer Parteien erinnert, schadet Weber der Reputation der Bundesbank.

Das Interview Sarrazins wird als (untaugliche) Begründung nur vorgeschoben. Durch das Interview sei, so sagt Weber, der Bundesbank ein Reputationsschaden entstanden. In Wirklichkeit hat Weber selbst auch diesen Reputationsschaden herbeigeführt, als er durch seine Distanzierung vom Interview – Teil seines Machtkampfs – so tat, als habe Sarrazin als Bundesbanker das Interview gegeben. Damit hat Weber die Bundesbank unnötig, ja sogar widersinnig mit diesem Interview in Verbindung gebracht.

Das Interview hat nichts mit den Aufgaben und Zielen der Bundesbank zu tun, gibt also unzweifelhaft nicht die Meinung des Bundesbankers Sarrazin, sondern die private Meinung des ehemaligen Berliner Senators wieder.

Dierk Lübbers, Münster

Der Skandal ist nicht das Interview von Herrn Sarrazin sondern Bundesbankchef Webers unangemessene Maulkorbaktion.

Die Wortwahl von Herrn Sarrazin ist angreifbar, die dahinterstehenden Fakten nicht. Mir wäre es recht, wenn Herr Weber zum Finanzskandal einen ähnlichen Mut aufgebracht hätte wie Herr Sarrazin mit seiner Äußerung zu den Zuständen in Berlin.

Günter Krug,

Berlin-Märkisches Viertel

Die Berliner SPD erinnert mich an die drei Affen: Sie will von den Problemen dieser Stadt nichts hören, nichts sehen und dazu schon gar nichts sagen. Heinz Buschkowsky, SPD-Bürgermeister von Neukölln, ist steter Mahner, der mit Bedacht auf die Missstände in der Sozial- und Integrationspolitik hinweist. Nur: er wird nicht gehört. Als er im letzten Jahr von seinen Reisen in die Niederlande und nach London berichten wollte, wie dort mit Integrationsverweigerern verfahren wird, wurde er von seiner Partei regelrecht kaltgestellt. Der innerparteiliche Friede war wiederhergestellt. Sie Sozialträumerei konnte ungestört weitergehen.

Jetzt sagt Herr Sarrazin das Gleiche wie Herr Buschkowsky, jedoch so, dass die SPD bis in Mark erschüttert wird und nicht mehr so tun kann, als ob nichts wäre, da fällt ihr nichts anderes ein, als ihm ein Parteiordnungsverfahren anzudrohen. Wenn die Genossen so weitermachen, werden sie bei der nächsten Wahl atomisiert.

Michael Szczepaniak,

Berlin-Karlshorst

Erst hat Sarrazin überzogen und jetzt überziehen Bundesbank und SPD mit ihren Reaktionen.

Winfried Berndt, Berlin-Wannsee

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