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Meinung: Ohne Konzept geht gar nichts

„Bildungsstudie: Deutschland fällt zurück“ vom 19. September Länderhoheit + leere Kassen = Bildungsnotstand.

„Bildungsstudie: Deutschland fällt zurück“ vom 19. September

Länderhoheit + leere Kassen = Bildungsnotstand.

Unsere Bildungseinrichtungen werden am Rande des Erträglichen ausgestattet. Von „Reformen“ ist dauernd die Rede – was geschieht? „Bestandsaufnahme“, „Evaluation“, „Qualitätsmanagement“, Verlagerung von Aufgaben mit Kostenersparnis und Mehrbelastung der Mitarbeiter … Das Land wird erst wach werden, wenn Geisteswissenschaftler gesucht werden, wenn Lehrer importiert werden müssen, wenn die Forschung nur noch zweckorientiert ist und originelle Ideen in anderen Ländern geboren werden – wenn der Notstand nicht mehr mit Worthülsen zu verbergen ist. Ein Wissenschaftler wie Kant wäre in der deutschen Hochschule ein „armer Hund“, fiele durch jede „Exzellenzprüfung“: Er hat jahrelang nichts veröffentlicht, blieb immer nur in Königsberg. Wer die Qualität von Bildung (was ist das eigentlich? Jeder scheint’s zu wissen, alle reden davon – niemand hinterfragt es) verbessern will, darf nicht zuerst nach Kosten fragen, sondern muss ein Konzept haben, dass jahrhundertalte, erfolgreiche Arbeit und neue Anforderungen an „Bildung“ verbindet. Unerträgliche Phrasendrescherei mit Begriffen aus der Betriebswirtschaft kann doch kein Bildungssystem reformieren!

Wir stehen nicht am Anfang einer Reform des Bildungswesens, sondern gehen (hoffentlich bald!) auf ein Ende der Politik des Sparens zu. Wer das nicht erkennen will, sollte lieber schweigen!

Alexander Bungard,

Berlin-Schöneberg

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