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Meinung: Reinen Tisch machen

„S-Bahn kommt Berlin teuer zu stehen / Im Verkehrsvertrag akzeptierte das Land immense Gebühren für das Befahren der Gleise. Allein dafür fielen 13 Millionen Euro an“ von Klaus Kurpjuweit vom 30.

„S-Bahn kommt Berlin teuer zu stehen / Im Verkehrsvertrag akzeptierte das Land immense Gebühren für das Befahren der Gleise. Allein dafür fielen 13 Millionen Euro an“ von Klaus Kurpjuweit vom 30. August

Der Verkehrsvertrag ist sicher im Zusammenhang mit der ÖPNV-Anbindung des Hauptbahnhofs und der Umfeldgestaltung, dem Ausbau der Dresdner Bahn im Bereich Lichtenrade, der günstigen Verkehrsanbindung des Flughafens BBI/Schönefeld (unglücklicherweise über die gleiche Strecke), u. a. zu sehen, also ein weitgefasster Interessenausgleich.

Berlin und Hamburg haben seit langem S-Bahnsysteme. Diese sind betrieblich wie auch elektrisch vom übrigen Betrieb getrennt. Das ist ein unschätzbarer Vorteil, weil Beeinträchtigungen durch andere Verkehre entfallen. Nur so ist – bei guter Pflege! – ein pünktlicher und kurzer Fahrplantakt einzuhalten. Betrachtet man die DB-Strukturen, so stellt sich u. a. die Frage, warum die S-Bahnen Berlin und Hamburg als einzige Bahnen dem DB-Stadtverkehr zugeordnet sind, zu dem sonst nur Busbetriebe gehören. Vielleicht braucht der zuständige Geschäftsführer auch Gewinnbringer im Portfolio? Auch das hat mit Preisbildung zu tun. Undurchsichtige Verträge sollte man nachträglich besser nicht durchleuchten, sich aber auch nicht weiter wundern. Oder man macht mal reinen Tisch für eine solide Zukunft.

Vielleicht ist die S-Bahn Berlin GmbH ja als Betrieb groß genug, um ohne DB Stadtverkehr nebst Geschäftsführung mit Managementvertrags-Umlagen auszukommen.

Hartmut Pernotzky, Berlin-Moabit

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