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Meinung: Schluss mit der Hatz auf Arbeitslose

Betr.: Forscher fordern Arbeitspflicht für alle Die derzeitige Regierung ist sich zu nichts zu schade, um von ihrer Unfähigkeit abzulenken, wirkungsvolle Wirtschaftspolitik zu gestalten.

Betr.: Forscher fordern Arbeitspflicht für alle

Die derzeitige Regierung ist sich zu nichts zu schade, um von ihrer Unfähigkeit abzulenken, wirkungsvolle Wirtschaftspolitik zu gestalten. Einmal ist die Globalisierung schuld an der Arbeitslosigkeit, mal ist es die vorhergehende Regierung. Aber wo bleiben die Konzepte, die das Problem an der Wurzel fassen? Ein wirksames Gegenmittel: Man schlägt auf den ein, der sich nicht wehren kann. Was ist daran modern?

Die Maxime der Wirtschaft heißt Gewinnmaximierung. Das ist richtig so, da sind Arbeitslose ein gutes Druckmittel. Aber nur der Dumme sägt den Ast ab, auf dem er sitzt. Niemand kann ein Interesse daran haben, die Konsumkraft weiter abzusenken, denn wer produziert, muss und will auch verkaufen. Auch der Arbeitslose ist Konsument, aber mit der Hoffnung, dass er irgendwann wieder uneingeschränkt konsumieren kann, abgesichert durch einen Arbeitsplatz. Der Niedriglohn ist nicht das Einzige, das eine Wirtschaft in Schwung bringt, es ist auf Dauer ein geeignetes Mittel, die bereits vorhandene Armut weiter zu verbreiten.

Arbeitslos ist keine Berufsbezeichnung, sondern ein von Betroffenen nicht hinnehmbarer Zustand, der bereits mit vielen Einbußen verbunden ist, nicht nur materiell, sondern vor allem sozial. Es sollte endlich Schluss sein mit dieser verlogenen Hatz auf Arbeitslose. Auch Arbeitslose waren mal in Arbeit!

Robert Kügel, BerlinTiergarten

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