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Meinung: Schröder ist beliebter

Betrifft: „Schröder verließ der Instinkt" vom 27. August 2002 Dass Schröder sich auf dieses „Duell“ eingelassen hat, ist eine erstaunliche Fehlleistung.

Betrifft: „Schröder verließ der Instinkt" vom 27. August 2002

Dass Schröder sich auf dieses „Duell“ eingelassen hat, ist eine erstaunliche Fehlleistung. Nachdem er bei Wahlveranstaltungen Stoiber fast nie erwähnt hatte, um ihn nicht aufzuwerten, stellte er sich als erster Kanzler im Fernsehen neben den Oppositions-Kandidaten und ließ sich widerspruchslos als Kanzlerkandidat anreden. Der im Ansehen und der Beliebtheit weit vor Stoiber rangierende Schröder bot seinem Kontrahenten die Chance, Sympathiepunkte zu holen und selbst Sympathie einzubüßen. Naturgemäß griff der Oppositionskandidat an, wohingegen der Kanzler sich verteidigen musste und somit die schwächere Position hatte. Schröder akzeptierte, dass Journalisten ihm das Wort abschneiden und ihn hindern konnten, Behauptungen des Gegners aus seiner Sicht zu beleuchten. Das hätte von Adenauer bis Kohl jeder Kanzler abgelehnt.

Das Ganze war für den Kanzler eine Zumutung. Wer ihm das eingeredet und den peinlichen Senderahmen vereinbart hat, ist sein Geld nicht wert. Es ist zu vermuten, dass die zweite Sendung ein ähnlicher Reinfall wird.

Andreas Krämer, Bonn

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