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Meinung: Schröder muss Bild keine Interviews geben

Zu: „Die Medien schlagen zurück“ vom 6. März 2004 Ich bin kein SPDMitglied und auch keine Schröder-Verehrerin, aber in der Regel regierungsfreundlich, weil es bedauerlicherweise keine bessere politische Alternative in diesem Land gibt.

Zu: „Die Medien schlagen zurück“ vom 6. März 2004

Ich bin kein SPDMitglied und auch keine Schröder-Verehrerin, aber in der Regel regierungsfreundlich, weil es bedauerlicherweise keine bessere politische Alternative in diesem Land gibt.

Allerdings bin ich keine Bild-Leserin.

Aber in der obigen Sache muss ich Ihrer Haltung dazu vehement widersprechen und finde Ihre Haltung gegenüber der Regierung geradezu skandalös. Natürlich ist es richtig, dass der Kanzler und seine Familie sich diesen seit seinem Regierungsantritt von der Bild-Zeitung verbreiteten übelsten Kampagnen-Journalismus nicht mehr bieten lassen müssen. Wo leben wir denn?

Sind wir denn nur noch ein widerwärtiges Suhlvolk? Es geht doch nicht darum, Höflinge zu erziehen, wie Sie Schröder unterstellen. Es geht darum, dass die Bild-Zeitung sich endlich auch an faire, unparteiliche journalistische Spielregeln halten muss.

Ich würde es ungemein begrüßen, wenn Sie in Ihren Gremien konsequenter darauf achten würden, dass diese von der Bild-Zeitung unerträglich würde- und menschlich respektlosen, verlogenen Verunglimpfungen insbesondere des Kanzlers und seiner Familie ein Ende finden müssen. Was muss Mensch alles aushalten in dieser Position?

Dass der Kanzler nun Zähne zeigt, finde ich völlig richtig. Ich kann nur hoffen, dass die Bundespressekonferenz und der Presserat – die offensichtlich nicht in der Lage sind, sich gegenüber der Bild-Zeitung bzw. Springer durchzusetzen – sich intensiver mit der Bild-Berichterstattung auseinander setzen, und dass der Kanzler und der Regierungssprecher ihre Haltung verteidigen, um so in einen konstruktiven Dialog mit den dafür zuständigen Gremien zu kommen.

Ihre Ängste, dass bei einer späteren Bild-freundlichen Regierung nun vielleicht die taz etc. an solche Grenzen stoßen und nur noch Springer hofiert wird, ist völliger Blödsinn. Dies ist mit den Auseinandersetzungen zwischen Spiegel und Helmut Kohl nicht vergleichbar.

Liane Bruckhaus, Berlin-Kreuzberg

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