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Meinung: Tabaksteuer rauf, Kopfpauschale runter

„Ein Soli für die Gesundheit“ vom 11. Juli 2004 Ob Kopfpauschale oder Bürgerversicherung, beide Konzepte werden keine Entlastung des Gesundheitssystems bringen.

„Ein Soli für die Gesundheit“ vom 11. Juli 2004

Ob Kopfpauschale oder Bürgerversicherung, beide Konzepte werden keine Entlastung des Gesundheitssystems bringen. Warum?

Beide Konzepte zielen auf den Erhalt der bisherigen Gesundheitsversorgung und manifestieren die Entmündigung der Bürger von der medizinischen Eigenverantwortung. Statt den Bürger hin zu mehr Selbstverantwortung und Eigeninitiative um ihre Gesundheit zu bewegen, darf die Gesellschaft die gesundheitsgefährdende Lebensweise Einzelner mit den Schultern aller tragen. Statt die Tabaksteuer entsprechend ihrem Gesundheitsrisikopotential anzuheben, verordnet Frau Schmidt „homöopathische Dosierung“, damit Herrn Eichel nicht am Ende das Geld fehlt, welches Frau Schmidt für die Folgekosten des Rauchens in das Gesundheitssystem pumpen muss. Wir müssen im Gesundheitssystem (und auch in anderen Bereichen des Lebens) wieder zu mehr Eigenverantwortung kommen und uns nicht auf die „soziale Hängematte“ verlassen.

Karsten Himmer, Berlin-Friedenau

„Ein Soli für die Gesundheit“ vom 11. Juli 2004

Die CDU/CSU will laut Frau Merkel eine Kopfprämie, nach der ein Manager genauso viel in die Krankenversicherung zahlt wie die Sekretärin. Das sei dann gerecht.

Problematisch ist nur, dass Sekretärinnen, Bauarbeiter oder Reinigungskräfte nicht das gleiche Einkommen haben, wie Verfassungsrichter, Manager oder Zahnärzte. Somit ist dieses von der Union favorisierte Modell zutiefst unsozial. Für Familien erhöht sich hier die Belastung spürbar, da die Familienmitversicherung entfällt. Eine Familie zahlt dann locker über 500 Euro monatlich an die Krankenkasse. RentnerInnen zahlen dann auch erheblich mehr: Bei einer Rente von 1000 Euro sollen sie dann 130 Euro zahlen. Das ist doppelt so viel wie bisher. Entlastet werden nach dem Kopfprämienmodell Alleinstehende mit hohem Einkommen. Da sind die Konzepte einer Bürgerversicherung – egal ob von SPD, Grünen oder dem DGB – doch erheblich seriöser, sozialer und nachhaltiger.

Arnold Rekittke, Berlin-Kreuzberg

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