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Meinung: Unchristlicher Personennahverkehr

Betrifft: „Einen Plan haben“ im Tagesspiegel vom 31. Mai 2003 Schön waren sie anzusehen, die vielen bunten, fröhlichen Menschen jeden Alters, die sich täglich auf den Weg machten, die Stadt zu ergründen bzw.

Betrifft: „Einen Plan haben“ im Tagesspiegel vom 31. Mai 2003

Schön waren sie anzusehen, die vielen bunten, fröhlichen Menschen jeden Alters, die sich täglich auf den Weg machten, die Stadt zu ergründen bzw. die geplanten Veranstaltungen zu erreichen. Dass sie dabei mit dem öffentlichen Personennahverkehr dieser Stadt konfrontiert werden würden, war allen klar, nur die Art und Weise wie man hier mit Kirchentagsbesuchern umzugehen pflegt, dürfte einigen eher unchristlich vorgekommen sein. Lag es an den für Berliner Ohren unverständlichen Dialekten deutscher Sprache oder schlicht an der Überforderungen zu weniger Kräfte, verständliche Aussagen zu treffen, um UBahn Erstbenutzer nicht ins Leere laufen zu lassen?

Beispiel U-Bahnhof Breitenbachplatz: Kein Bediensteter weit und breit, die Leuchtschrift des Leitsystems Daisy begrüßte die Kirchentagsbesucher und verkündete, sofern man zu den Messehallen wolle, nehme man diese Linie bis Wittenbergplatz, steige dort in die U 2 und fahre bis Kaiserdamm. Dies sind insgesamt 13 Stationen, an die sich dann, zumindest für ältere Leute, ein nicht unerheblicher Fußmarsch anschließt. Die Möglichkeit, nach zwei Stationen am Heidelberger Platz in die S-Bahn umzusteigen, um nach weiteren drei Stationen am Bhf. Westkreuz dem Veranstaltungsort näher zu sein, erwähnte das System leider nicht. Eventuell ist die Technik nicht verkehrsverbundtauglich, nur dann brauchen wir uns nicht über überfüllte U-Bahnen zu wundern. Ebenso verständlich wird daraus die große Anzahl der Gäste, die sich ihre Nasen an den Stadtplänen platt drückten und achselzuckend um Mithilfe baten.

Frank Kirchner, Berlin-Steglitz

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