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Meinung: Westdeutsche sahen bei DDR-Unrecht weg

Betrifft: „Warum habe ich das nicht an mich rangelassen?“ und „Gut machen, was schlecht war“ vom 14.

Betrifft: „Warum habe ich das nicht an mich rangelassen?“ und „Gut machen, was schlecht war“ vom 14. September 2003

In seinem Interview sagte Günter Wallraff: „Weite Kreise glaubten, dass die DDR langfristig die bessere Gesellschaft würde“. Und im Leitartikel des gleichen Tages schreibt Hermann Rudolph: „Tatsächlich gab es in der Bundesrepublik eine Partei der DDR, für die der Zweck des Kampfes gegen den Kapitalismus (…) die Kumpanei mit der zweiten Diktatur heiligte“. So sehe ich das auch. Wenn Rudolph aber im gleichen Artikel von „politischideologischer Verwirrung“ spricht, beschönigt er ein Verhalten, das nur als gezieltes Nicht-Sehen-Wollen interpretiert werden kann.

Westdeutsche, die Informationsfreiheit besaßen, hatten kein Recht auf Unwissenheit. Ihre Wegguckerei gegenüber SED-Unrecht und links-totalitären Verbrechen im Allgemeinen steht durchaus auf einer Linie mit der Wegguckerei der Kriegsgeneration gegenüber den Naziverbrechen.

Kurt Hauschild, Berlin-Karow

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