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Meinung: Wo bleibt die Freiheit?

Betrifft: „Unter Niveau“ und „Die Angst der Macht“ vom 21. Januar 2003 Die meisten Deutschen sind gegen einen IrakKrieg, nicht nur die Anhänger der Regierungskoalition.

Betrifft: „Unter Niveau“ und „Die Angst der Macht“ vom 21. Januar 2003

Die meisten Deutschen sind gegen einen IrakKrieg, nicht nur die Anhänger der Regierungskoalition. Wie Malte Lehming am 21. Januar im Kulturteil des Tagesspiegel richtig gesehen hat, wurde die gegenwärtige kriegerische Stimmung in den USA durch den schrecklichen Terrorakt vom 11. September 2001 provoziert.

Aber das heißt noch nicht, dass ein Präventivkrieg die richtige Antwort auf diesen Terrorakt wäre. Die fortdauernde Kontrolle durch die UN-Inspektoren gibt alle menschenmögliche Sicherheit vor der Befürchtung, es werde neue Terroranschläge geben – diesmal unter Beteiligung des Irak.

Allerdings wird es nie eine totale Sicherheit geben können, weder für die USA noch für Deutschland noch für irgendein anderes Land. Die totale Sicherheit hat es auch noch nie gegeben. Wenn die USA unbedingt Krieg führen wollen, was sich übrigens noch bezweifeln lässt, kann die Bundesrepublik sie nicht daran hindern. Aber unser Land kann ohne Mitschuld an einem Krieg bleiben und sich notfalls im Sicherheitsrat überstimmen lassen. Und genau das scheint mir die Grundhaltung Gerhard Schröders und Joschka Fischers zu sein. Wo bleibt die viel gerühmte Freiheit, wenn man nicht mehr gegen die Mehrheit stimmen darf, weil man dann angeblich isoliert sei?

Hanfried Lenz, Berlin-Charlottenburg

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