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Meinung: Würdeloses Gefeilsche

Betrifft: „Anblaffen lassen und dabei höflich bleiben“ vom 8. November 2003 Dieser in meinen Augen insgesamt grundverkehrte Ansatz wird vermutlich in der Empfehlung dieser Kommunikationstrainer an die Polizeibeamten gipfeln, einem Fußtritt noch mit einer buckelnden Entschuldigung zu begegnen.

Betrifft: „Anblaffen lassen und dabei höflich bleiben“ vom 8. November 2003

Dieser in meinen Augen insgesamt grundverkehrte Ansatz wird vermutlich in der Empfehlung dieser Kommunikationstrainer an die Polizeibeamten gipfeln, einem Fußtritt noch mit einer buckelnden Entschuldigung zu begegnen. Die absurde Logik dieses anbiedernden Denkens wertet den Regelverletzer moralisch auf und treibt unweigerlich auch jene Polizeibeamten in die Resignation, die sich noch konsequent um das Beachten von Regeln im Straßenverkehr bemühen. Die Situation wird bald vergleichbar sein mit der Lage in vielen Schulen und dem Verhältnis Schüler zu Lehrer.

Da den Lehrern praktisch jede Sanktionsmöglichkeit gegen unflätiges und Regel verletzendes Schülerverhalten genommen wurde, „übersehen“ sie deshalb inzwischen immer mehr solches Schülerverhalten. Damit wird natürlich Regel verletzendes Benehmen indirekt weiter gefördert. Auch Polizisten werden, da sie sich nicht in ein würdeloses Gefeilsche mit dem Regelverletzer begeben möchten, zukünftig solchen Konfliktsituationen aus dem Weg gehen und ebenfalls „übersehen“. Regelwidrigkeiten sowie Respektlosigkeit und Gewalt gegen Polizeibeamte werden also auch hier weiter zunehmen. Denn ignoriert wird von jenen weltfremden Konfliktberatern eine Grunderfahrung im mitmenschlichen Miteinander, dass nämlich der andere immer so weit geht, wie ich es selbst zulasse. Ursache für Konflikte ist der Regelverletzer, nicht der zur Ahndung verpflichtete und in der Regel freundliche Polizeibeamte.

Uwe Lehnert, Berlin-Nikolassee

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