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Leserdebatte zum Müllproblem: "Berlin ist eine wunderschöne Stadt!"

Müll an Orten, die wir lieben - ein Ärgernis, besonders im Frühling. Unser Leser Raimund Bayer hat Ideen, wie sich die schönen Seiten Berlins wieder ungestört genießen lassen. Sollen Arbeitslose die Parks aufräumen, der Senat Parkwächter anstellen? Diskutieren Sie mit!

Gerne greife ich Ihre Anregung auf und diskutiere mit den Leserinnen und Lesern über den Artikel von Günter Kuhring "Ich schäme mich für diese Stadt".

Berlin ist eine wunderschöne Stadt, ich lebe seit 37 Jahren hier und freue mich immer wieder über die Lebendigkeit, die Vielfalt und die bunte Mischung der Nationen, Kulturen und Ansichten. In dieser Stadt gilt, dass  "Jeder nach seiner Fasson selig werden kann" und besonders diese Einstellung ist ein Grund für die Lebensfreude und die Zufriedenheit der Menschen. Doch dieses Lebensgefühl, diese Freiheit des Einzelnen und das Funktionieren des Ganzen setzt ein hohes Maß an Verantwortung voraus: Verantwortung in der Gemeinschaft und für die Gemeinschaft.

"Zone der Trinker, Vandalen und Griller": Diese Fotos machte unser Leser Günther Kuhring

Dieses Bewusstsein scheint immer mehr abzunehmen oder verloren zu gehen. Die Bilder von Günther Kuhring zeigen das in aller Deutlichkeit. Was kann man dagegen tun?

1. Ich sehe keinen Grund, mich für diese Stadt zu schämen. Sie ist attraktiv, liebenswert und faszinierend. Ich kenne viele wunderschöne Plätze und Ecken, an denen ich mich gerne aufhalte und die ganz anders sind als die gezeigten Schmuddelecken.

Platz da! Die Leserdebatte zu Berliner Stadtplätzen:

2. Ich werde immer versuchen, als Vorbild in meiner Stadt zu agieren und meinen Müll etc. beseitigen, wo immer er anfällt. 

3. Ich werde mithelfen, meine Stadt an den verschiedenen Stellen nach Möglichkeiten zu verschönern und damit Verantwortung zu übernehmen, notfalls auch für andere.

4. Darüber hinaus finde ich, dass meine Steuern auch für Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit ausgegeben werden können. 

5. Ich halte Verbote nur dann für sinnvoll, wenn sie sachlich nachvollziehbar sind und auch durchgesetzt werden. Deutschland ist gefühlter Verbotsweltmeister - allerdings werden die wenigsten Verbote konsequent eingehalten und durchgesetzt.

6. Berlin hat mit die höchste Arbeitslosenquote. Darüber hinaus müssen viele auf der Basis von Mindestlohnsätzen arbeiten. Die Bezirke oder die BSR könnten eine Vielzahl von Menschen gerade im Sommer damit beschäftigen, für mehr Sauberkeit zu sorgen.

7. Es ist für mich absolut nachvollziehbar, dass die Menschen im Sommer gerne in den Parks picknicken und grillen. Wer das will, muss für Sauberkeit selbst sorgen oder die Entsorgung bezahlen. Investitionen in Parkwächter würden sich nicht nur auszahlen, sondern hätten auch eine erzieherische Wirkung.

Frühling in Berlin - Ein Video:

8. Dort wo über dreieinhalb Millionen Menschen leben, ständig viele Besucher kommen (und gehen), muss man seine Maßstäbe auch ein wenig relativieren und den Lebensumständen anpassen. Nicht überall kann alles perfekt und nach ästhetischen Maßstäben bemessen werden. Alle Schmuddelecken wird man nie beseitigen können, aber es gibt ja auch noch die vielen wunderbaren Orte in Berlin. 

Liebe Leserinnen und Leser: Ärgern Sie sich auch über Müll in Parks, Hundekot auf den Straßen oder Trinker im Nahverkehr? Wie verhalten Sie sich in Berlins Grünanlagen? Haben Sie eine Lösung für das Problem? Senden Sie Ihre Fotos oder Anregungen an leserbilder@tagesspiegel.de. und diskutieren Sie mit!

Raim, Bayer

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