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Sparmaßnahmen und doppelte Abiturjahrgänge: An vielen Unis sind die Hörsäle überfüllt.

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Leserkommentar: Unis in Not: Kaputtgespart und überfüllt

Braucht Berlin eine englischsprachige Universität? Unser Leser Sebastian Schmidt meint, die Hauptstadt hat in Sachen universitärem Leben brennendere Probleme.

Ich lese regelmäßig die Online-Ausgabe Ihrer Zeitung und so ist mir auch der Artikel „Eine englischsprachige Universität für Berlin“ nicht entgangen. Das ist zwar ein ganz löblicher Vorschlag, allerdings haben die Berliner Universitäten mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Zum Beispiel, dass der Akademische Senat der FU mit einem Polizeieinsatz die eigene Studentenschaft von einer öffentlichen Sitzung ausschließt. Oder dass die TU seit Jahren so kaputtgespart wird, dass in den großen Hörsälen nicht einmal mehr die Bestuhlung vollständig intakt ist. Es werden auch Tutorenstellen ersatzlos aus Geldmangel gestrichen, was natürlich die Lernsituation für nachfolgende Studenten nicht wirklich verbessert. Auch hat es ja alle ganz unvorbereitet getroffen, dass auf einmal, so ganz plötzlich, ein doppelter Abitur-Jahrgang an die Unis drängt. Wo soll das enden? Wie kann man dann Maßnahmen fordern, die noch mehr Studenten an die Unis holen? Mehr Studenten mit überarbeiteteren Professoren, die weniger Assistenten haben und weniger Tutoren, die in weniger Räumen mit immer maroderer Ausstattung mehr Inhalt an mehr Studenten vermitteln sollen?

Meine Anregung ist nun folgende:

Anstatt sich lustige Ideen auszudenken, wie man noch mehr Studenten an die eh schon überfüllten, ausgelasteten und finanziell überforderten Unis holen könnte, sollte vielleicht die Presse die aktuellen Probleme zur Sprache bringen und der Öffentlichkeit nahelegen, da diese ja ansonsten nur von dem sinnentleerten Gelaber einer gewissen Fr. Schavan eingelullt wird.

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Sebastian Schmidt

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