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Meinung: Letzter Aufruf für Schönefeld

DER BAU DES BERLINER GROSSFLUGHAFENS

Die bunte Welt der Fliegerei hat nicht genug Bilder, um die Geschichte des Berliner Großflughafens in all seinen schrecklichen Episoden erzählen zu können. Fehlstart, Turbulenzen, Zwischenlandung, Warteschleife, Blindflug, Sturzflug, Absturz: Alles schon mal benutzt, um zu beschreiben, was sich rund um Schönefeld tut – oder eben auch nicht. Und jetzt ist, nach 13 Jahren Gerede und sieben Jahren Geplane, das Privatisierungsverfahren geplatzt; nicht zum ersten, aber wohl zum letzten Mal. Statt privater Unternehmen müssen jetzt die öffentlichen Gesellschafter ran, also der klamme Bund, das noch klammere Land Brandenburg und die Pleitehauptstadt Berlin. Denn gebaut wird der Flughafen in jedem Fall, eben weil er gebraucht wird. Verkauft werden soll er jetzt später, fertig und mit Gewinn. Vielleicht funktioniert das sogar, und vielleicht gehören Flughäfen ja tatsächlich zu den Infrastrukturprojekten, die dem Staat keiner abnimmt. Aber anders wäre es schöner gewesen. Denn der Staat, das zeigt die Erfahrung, baut meistens teurer und länger. Aber wenn ihm keine andere Wahl bleibt? Dann besser so bauen als gar nicht. Und zwar schnell jetzt. lom

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