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Meinung: Leviten lesen

Wenn doch diese Entwicklung der alte Lew noch erleben könnte: dass eine ganze Buchmesse sich Russland widmet, mit Tausenden und Abertausenden, die an den Büchern vorbei defilieren. Welch eine Parade, welch ein Eindruck, welch eine Antwort der Zivilgesellschaft.

Wenn doch diese Entwicklung der alte Lew noch erleben könnte: dass eine ganze Buchmesse sich Russland widmet, mit Tausenden und Abertausenden, die an den Büchern vorbei defilieren. Welch eine Parade, welch ein Eindruck, welch eine Antwort der Zivilgesellschaft. Das passt gut: Gerade kommt die Einladung zu einer Buchpräsentation herein. Es geht um Russland. Das Land zwischen Krieg und Frieden, wo die Spieler sitzen – ist es „auf dem Weg zum Rechtsstaat?“, lautet die Frage. Eindrücke von einem „militarisierten Land, das mit Mühen eine moderne Wirtschaft aufbaut“, mit „Antworten aus der Zivilgesellschaft“ – das klingt ja wie bestellt. Da wird, bei der Lektüre, im Kreml wohl noch lange Licht brennen. Mit Lichtenberg, nur umgekehrt: Hoffentlich herrscht dann die Lektüre. Ach ja, Bücher haben Schicksale, und manche machen sie sogar. Kopelew! Solche sind’s, die den Boom verdient haben. Von Frankfurt aus muss es mit der Wirtschaft vorangehen, auch bei den Russen. Und Bücher sind ein toller Markt. Ihr Tausende, kauft! Umso besser lassen sich denen im Kreml dann mal die Leviten lesen. cas

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