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Linke: Gysis Rückkehr

Bei der Linke wird Gregor Gysi zum heimlichen Parteivorsitzenden

Von Matthias Meisner

Da hat Gregor Gysi wieder mal echte Macherqualitäten bewiesen. Zweieinhalb Tage brauchte er nach Oskar Lafontaines Rückzugsankündigung, um aus der Linken eine pluralistische Partei zu machen – personell. Gesine Lötzsch fürs alte PDS-Milieu aus den Ost-Berliner Plattenbauten, Klaus Ernst aus Schweinfurt für die frustrierten Sozialdemokraten. Sahra Wagenknecht fürs Radikale, dazu noch hübsch anzusehen. Der neue Schatzmeister war mal Mitarbeiter in der CDU-geführten Kieler Staatskanzlei, eine Vizevorsitzende trifft sich regelmäßig mit jungen SPD- und Grünen-Politikern, um Bündnispläne zu schmieden. Wie der bunte Trupp nun auf rote Linie kommen soll? Reicht der Rat Gysis an alle in der neuen Führung, die Flügelkämpfe zu lassen? Die Programmdebatte steht unmittelbar bevor, und damit auch der Streit um die künftige Richtung. Zwangsläufig wird Gysi dann wieder als heimlicher Parteivorsitzender gefragt sein. Eine Rolle, an der er wieder Gefallen findet, nachdem Lafontaine sich in seine saarländische Heimat verabschiedet hat. Und die übrigens keinen der neuen Leute für die Spitzenkandidatur bei der Bundestagswahl 2013 prädestiniert – sondern Gysi höchstselbst.

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