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Andrea Nahles’ Denkfabrik: Linke links liegen lassen

Noch ist die Opposition im Bund weit von einem Triumph bei der Bundestagswahl 2013 entfernt. Aber immerhin wächst bei SPD und Grünen die Einsicht, dass mit einer Es-war-nicht-alles-schlecht-Kampagne, die sich auf die gemeinsamen Regierungsjahre bezieht, nichts zu gewinnen ist.

Von Matthias Meisner

Die Denkfabrik, die SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles mit den Grünen aus der Taufe heben will, ist ein Versuch, unterschiedliche gesellschaftliche Kräfte auf gemeinsame Projekte einzuschwören, um für den bevorstehenden Lagerwahlkampf besser gerüstet zu sein. Doch welches Lager? Der Anspruch, mehr zu leisten als der SPD-Gewerkschaftsrat, ist hoch. Und es geht erst mal nicht ohne Verluste ab. Nicht nur, dass die neue linke Mitte die Linkspartei links liegen lässt – das müssen die Getreuen von Oskar Lafontaine und Gregor Gysi wohl in Demut ertragen. Aber was soll man den eigenen Anhängern sagen, die einen Taschenrechner haben? Darf, soll die SPD noch einmal, wie 2005, zugunsten einer großen Koalition ein rechnerisch ebenso denkbares Linksbündnis vermeiden? Die Stimmung im Lande ist zu dieser Frage nicht eindeutig. Würde die neue Denkfabrik sie klären, hätte sie viel geschafft. Der Beweis steht aus, dass es Nahles & Co um mehr geht als um ein neues Scharmützel im linken Lager.

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