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Sahra Wagenknecht

© dpa

Linkspartei nach Niedersachsen-Wahl: Angezählte Genossen

Hart gekämpft und doch verloren: Die Linke kassiert die dritte Niederlage in Serie bei einer Landtagswahl. Auch Sahra Wagenknecht ist angezählt. Und mit ihr sind es Katja Kipping und Gregor Gysi. Was macht jetzt Oskar Lafontaine?

Von Matthias Meisner

Der Erfolg hat gewöhnlich viele Väter. Doch das gilt in diesem Fall auch für die Niederlage. Die Linke hat sich in der Wahlkampfschlussphase in Niedersachsen richtig reingehängt, nachdem sie die Abstimmung lange Zeit schon für sich abgeschrieben hatte. Zur Chefwahlkämpferin wurde, obwohl gar nicht Kandidatin für den Landtag, Sahra Wagenknecht.

Aber auch andere sind nach diesem Debakel angezählt – die neue Parteiführung um Katja Kipping etwa, die die Linke zwar nach Nonstop-Scharmützeln beruhigt, aber irgendwie auch langweilig gemacht hat. Das Dauerwerben um ein Linksbündnis ist zwar als Gag nett inszeniert, beim Wahlvolk konnte die Linke damit bisher nicht reüssieren.

Schließlich dürfte Gregor Gysi unglücklich sein über den Ausgang dieser Landtagswahl. Die Niederlagenserie im Westen vermag auch er nicht zu stoppen. Für die linke Welt heißt das: Es dürfte bald wieder streitlustiger zugehen. Im Westen wird die Tonlage radikaler, während mancher im Osten wieder glauben wird, dass es ohne die Wessis viel besser laufen könnte.

Und, jede Wette, auch von Oskar Lafontaine wird bald wieder mehr zu hören sein. Will er nicht doch noch einmal für den Bundestag kandidieren? Noch ist die saarländische Landesliste zur Wahl im Herbst nicht aufgestellt. Keiner liebt das Spiel mit Möglichkeiten so wie der Saarländer. Besonders dann, wenn er sich als Retter aufspielen kann.

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