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Linkspartei: Sie wissen, wie es nicht geht

Lafontaine gegen Bartsch, Gysi gegen Ernst und Lötzsch: Die Linkspartei bekämpft sich, statt sich um eine neue Führung zu kümmern.

Von Matthias Meisner

Eine „echte Kümmererpartei“ soll die Linke also wieder werden. Das war nett gesagt von dem Bayern Klaus Ernst, der seit 2010 an der Spitze steht, zumindest nett zu den ostdeutschen Genossen, die sich in der PDS um Mieter- und Rentenberatung verdient gemacht hatten. Sollen sie ihn doch ruhig vermissen, den zuweilen etwas poltrigen Ernst, der sich tapfer bemüht hat, aus der Linken eine gesamtdeutsche Partei zu machen. Doch Hoffnungsträger ist er schon lange nicht mehr, und wenn im Juni eine neue Führung gewählt wird, wird er wohl nicht mehr dabei sein. Doch wie soll der neue Vorstand zusammengesetzt sein? Um Personalentwicklung hätten sie sich mal kümmern sollen, die mächtigen Männer Gregor Gysi und Oskar Lafontaine. Die aber wissen so richtig nur, was sie nicht (mehr) wollen. Gysi macht sich Gedanken, wie Ernst und Ko-Chefin Gesine Lötzsch der Rückzug beizubringen ist, Lafontaine kann das Mobbing gegen Ex-Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch nicht lassen. Und mehr Demokratie, wie sie Lafontaine der Linken mal in Anlehnung an Willy Brandt versprochen hat, wird auch nicht gewagt – eine Mitgliederbefragung zum Parteivorsitz verhinderte der Ex-Chef. So verkümmert die „Kümmererpartei“.

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