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Löhne: Abgehängt

Die Billigrepublik Deutschland hat sich prächtig entwickelt. In den vergangenen zehn Jahren sind die Arbeitskosten in keinem anderen EU-Land so schwach gestiegen wie hierzulande, die Agenda 2010 zeigt Wirkung – mehr Leiharbeit, Minijobber und überhaupt Niedriglöhner.

Die Billigrepublik Deutschland hat sich prächtig entwickelt. In den vergangenen zehn Jahren sind die Arbeitskosten in keinem anderen EU-Land so schwach gestiegen wie hierzulande, die Agenda 2010 zeigt Wirkung – mehr Leiharbeit, Minijobber und überhaupt Niedriglöhner. Das war so gewollt, Wirtschaft und Politik haben einen Billiglohnsektor geschaffen nach dem Motto: Hauptsache Arbeit, wie schäbig auch immer bezahlt. Das ist eine Seite der aktuellen Kostenstatistik. Die andere Seite reflektiert die Industrie. Und hier müssen die heimischen Firmen mehr zahlen, der Facharbeiter verdient ziemlich gut. Weil er es wert ist. Wir haben die höchsten Löhne, weil wir die höchste Produktivität und die beste Qualität anbieten. „Besser statt billiger“ – diese Losung der IG Metall hat sich durchgesetzt und die Wettbewerbsfähigkeit der Maschinen- und Autobauer, von Chemie- und Medizinfirmen verbessert. In dem inzwischen einige Millionen Menschen umfassenden Billiglohnsektor sieht das anders aus. Ungenügende (oder gar keine) Ausbildung und mangelnde Integration führen zu Hartz-Karrieren. Dagegen hilft nur frühzeitig Betreuung in guten Kindergärten und Schulen. Die Bildungsrepublik beginnt in ganz jungen Jahren. alf

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