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Lokführer-Tarifeinigung: Weiter kämpfen

Manfred Schell haben die Lokführer ein Denkmal gesetzt. Für den historischen Tarifvertrag mit elf Prozent Lohnplus, den er als Gewerkschaftsboss 2008 der Bahn abgetrotzt hat, feiern ihn seine Leute noch heute.

Manfred Schell haben die Lokführer ein Denkmal gesetzt. Für den historischen Tarifvertrag mit elf Prozent Lohnplus, den er als Gewerkschaftsboss 2008 der Bahn abgetrotzt hat, feiern ihn seine Leute noch heute. Schells Nachfolger Claus Weselsky wird sich gedulden müssen, ehe auch ihm derlei Ruhm zuteil wird. Zwar hat er nun einen Tarifvertrag mit der Bahn abgeschlossen, der für eine einheitliche Bezahlung der Lokführer sorgen soll, egal, bei welcher Firma sie beschäftigt sind. Das Abkommen soll verhindern, dass der wachsende Wettbewerb zulasten der Beschäftigten geht. Dumm ist nur, dass abgesehen von der Bahn und ein paar Gütertransporteuren niemanden in der Branche Weselskys Tarifvertragswünsche interessieren. Nicht einmal tagelange Streiks bei den Privatbahnen haben das geändert. Vor allem, weil Weselsky für die Wettbewerbsbahner brachial die gleichen Bedingungen fordert wie beim Staatskonzern. Das lehnen die Privaten ab, weil sie ihre Marktstellung in Gefahr sehen. Die Lokführer werden noch lange kämpfen müssen, wenn sie an ihrer Forderung festhalten. Ob es überhaupt etwas wird mit dem Denkmal für Weselsky, bleibt ungewiss. brö

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