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Meinung: Love Parade: Sich selber ausgetrickst

Nein, eine Provinzposse war das nicht, die Berliner Diskussion um den Termin für die Love Parade. Diese Interpretation ist zu wohlwollend.

Nein, eine Provinzposse war das nicht, die Berliner Diskussion um den Termin für die Love Parade. Diese Interpretation ist zu wohlwollend. Eine Mischung aus Dummheit, Arroganz und kurzsichtiger Durchtriebenheit bei Behörden und Veranstaltern - das trifft eher den Kern. Wer, von privater und öffentlicher Seite, die Love Parade 2001 zum Wohle des Tiergartens und der Ruhe von Kleinkleckersdorf verhindern wollte, bekommt das Spektakel nun doppelt. Einmal am neuen Termin, dem 21. Juli, und als Vorspiel dazu am 14. Juli, dem eigentlich geplanten Tag. Der steht nämlich weltweit in vielen Veranstaltungskalendern. Es wird sich gar nicht verhindern lassen, dass Zehntausende Jugendliche von weit her an diesem Tag im Tiergarten unterwegs sein werden, auf der Suche nach der Musik, die da nicht gespielt werden darf. So treffen dann die friedlichen Raver auf jene, die auf Krawall aus sind. Und die wird es diesmal geben. Andere aber werden am 14. Juli unangemeldet gegen die Engstirnigkeit eine politische Demonstration veranstalten - also das, was die eigentliche Love Parade nie war, obwohl sie dieses Etikett als lukrative Lebenslüge vor sich her trägt.

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