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Meinung: Macht und Machbarkeit

Gerhard Schröder ist bekennender Machtmensch. Er wird nicht weniger als seine Vorgänger um das Kanzleramt kämpfen.

Gerhard Schröder ist bekennender Machtmensch. Er wird nicht weniger als seine Vorgänger um das Kanzleramt kämpfen. Eher ein bisschen mehr. Dummerweise ist der Fortbestand der rot-grünen Mehrheit nach dem 22. September einstweilen unwahrscheinlich. Von einer absoluten SPD-Mehrheit ganz zu schweigen. Ein Bündnis mit den Liberalen oder eine Große Koalition wünscht Schröder nicht. Was darf man davon glauben? Aus seinem unverkrampften Verhältnis, aus seinem zähen Willen zur Macht, auch aus seinem burschikosen Umgang mit Ethos und Institutionen, die Macht begrenzen sollen, könnte man folgern, dass er die Dinge nimmt, wie sie kommen – Hauptsache, sie erhalten ihm die Macht. Tatsächlich hat sich Schröder bei seiner Absage an eine Koalition mit der Union oder den Liberalen ein Hintertürchen offen gehalten. Grundsätzlich seien sie bündnisfähig. Anything goes? Nicht ganz. Als er wegen des Afghanistan-Einsatzes die Vertrauensfrage stellte, hat der Kanzler unter hohem Risiko bewiesen, dass ihm die Macht am Ende doch nicht alles ist. Man muss sie schon gebrauchen können, um Staat, um diesen Staat zu machen. Aus Schröders Sicht am liebsten mit den Grünen; geht es nach Stoiber, dann mit den Liberalen. Und wenn der Wähler es noch ganz anders will, dann nach dem Willen des Wählers. psi

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