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Meinung: „Man muss keine Uniform …

Er hat verweigert und will doch Wehrbeauftragter werden, Ombudsmann der Soldaten im Bundestag. Aber das ist nicht der Grund, warum Reinhold Robbe fast an der Kandidatur gescheitert wäre.

Er hat verweigert und will doch Wehrbeauftragter werden, Ombudsmann der Soldaten im Bundestag. Aber das ist nicht der Grund, warum Reinhold Robbe fast an der Kandidatur gescheitert wäre. Nur zwei Stimmen Mehrheit bekam er in seiner SPD- Fraktion – gegen einen Nobody –, und die auch nur, weil der aus der Sitzung herausgerufene Verteidigungsminister Peter Struck schnell zurückkehrte. Das hat aber weniger mit Zweifeln an der Eignung des 50-jährigen Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses zu tun; eher damit, dass die Fraktion der Führung eins auswischen wollte; sie fühlt sich zu oft übergangen, auch in dieser Personalfrage. Einen wie Verteidigungsstaatssekretär Walter Kolbow hätten viele lieber gesehen. Klar, als rechter „Seeheimer“ ist Robbe nicht bei allen Genossen beliebt. Und als trockener Ostfriese – die Herkunft hört man ihm an, sobald er den Mund aufmacht –, gewinnt er die Herzen auch nicht im Sturm. Aber er kann geduldig zuhören.

Robbe ist Arbeiterkind, hat sich über Haupt- und berufsbildende Schule, Lehre als Verlagskaufmann, die IG Medien und die SPD- Ortsvereine hochgedient. Seit 1994 sitzt er im Bundestag. Lebenserfahrung hat er, das Fachliche beherrscht er. Gegen den FDP-Konkurrenten Günther Nolting werden in die Genossen nicht hängen lassen, spätestens im zweiten Wahlgang.

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